Die Kinder der Ewigen Flamme - Über die Zwerge

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Meister
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Beitrag von Meister » 18 Mär 2011, 15:47

Die Entstehung der Zwerge:

Tief unter dem Berg Gruschkahal verborgen lag die Ewige Flamme in einem langen Schlaf und träumte davon, nicht einfach nur zu existieren, sondern etwas zu erschaffen. Eines Tages erwachte sie und begann, die besten und reinsten Erze des Berges zu suchen. In ihrem eigenen Feuer ließ sie diese schmelzen und schmiedete daraus die beiden ersten Zwerge.

Es waren die Brüder Grindosch und Andrikir. Sie lehrte die beiden, wie sie die Erze des Berges abbauen und verarbeiten konnten. Jedem der Brüder gab sie einen Teil ihres Selbst, um damit ein eigenes Schmiedefeuer zu entzünden und weitere Zwerge zu schmieden. Sie machten sich an die Arbeit und schon bald waren sie so viele, dass der Platz unter dem Berg nicht mehr ausreichte. So beschlossen sie, weiter in den Berg vorzudringen und darin eine Stadt zu errichten. Diese nannten sie wie den Berg: Gruschkahal.

Doch Grindosch wurde es bald zu langweilig, immer nur neue Zwerge zu schmieden oder die Stadt weiter auszubauen. Und so entschloss er sich dazu, sich eine Frau zu schmieden. Sie war das schönste, das er jemals gesehen hatte und so beschloss er, sie vor Andrikir und den anderen geheim zu halten und zu verstecken. Denn er hatte Angst davor, dass jemand eifersüchtig auf seine Erschaffung werden und sie ihm wegnehmen könnte.
Doch als sie ihm sein erstes Kind schenkte, war er so stolz darauf, dass er seinem Bruder sein Geheimnis offenbarte. Andrikir wurde wütend darüber, dass ihm und den anderen etwas so Schönes vorenthalten wurde. Wütend und enttäuscht verließ er Grindosch und begann, die erste Waffe der Zwerge zu schmieden. Eine prachtvolle Axt. Damit wollte er seinen Bruder bekämpfen, um Frau und Kind für sich zu haben. Grindosch fand heraus, was sein Bruder plante und schmiedete einen Hammer, um sich verteidigen zu können.

Jahrelang bekämpften sie sich. Keiner der beiden war bereit aufzugeben. Tag für Tag jagten sie sich durch die unterirdischen Stollen. Im ganzen Berg war zu hören, wie die Waffen wieder und wieder aufeinander schlugen. Sie gerieten tiefer und tiefer in den Berg, und bei jedem Aufeinandertreffen von Axt und Hammer bebte und zitterte der Berg. Die beiden kämpften so unerbittlich, dass sie nicht merkten, wie sich unter ihren Füßen der Boden auftat und sie in einen tiefen, bisher unbekannten Stollen fielen. Selbst im Fallen stritten sie weiter und hörten das Plätschern und Gurgeln tief unter sich zu spät.
Sie fielen in einen Strom dunkler schäumender Flüssigkeit und versanken darin. Doch ersoffen sie nicht darin, sondern tranken beide davon, bis der Strom so niedrig war, dass sie auf dem Grund standen, ohne unterzugehen.

Als beide wieder festen Stand gefunden hatten, hoben sie wieder ihre Waffen, doch hatte der Genuss der Flüssigkeit sie so müde gemacht und ihren Geist benebelt, dass sie die Waffen kaum halten konnten und ans Ufer des Stroms wateten. Dort ließen sie sich nieder und schliefen berauscht ein.

Als Andrikir erwachte, stand sein Bruder mit einem Geschenk vor ihm. Er hatte auch ihm eine Frau geschmiedet. Sie beschlossen, ihre Töchter den anderen zu geben und Gruschkahal weiter zu bevölkern. So war es gekommen, dass die Zwerge viele wurden.
Die berauschende Flüssigkeit aus den Adern der Welt suchten die Brüder noch einmal auf. Andrikir hatte mit seiner Axt einen Baum gefällt und ein Fass gezimmert. Sein Bruder nahm nun den Hammer und schlug gegen das Gestein, dass die Flüssigkeit in das Fass rauschte.
„Lass es uns Bier nennen“, brummte Grindosch.
„Wir werden immer dieser Tage gedenken und mahnen, dass das Volk der Zwerge niemals in Streit geraten darf, wenn wir davon trinken!“, antwortete Andrikir.
So war es also gekommen, dass die Kinder der Flamme Einigkeit fanden und jede Rauferei mit dem schäumenden Trunk besiegelten.
Alea iacta est.

Die Würfel sind gefallen!

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