Sulva 'Irn Na 'Thagla

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Jae
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Beitrag von Jae » 29 Aug 2005, 19:59

Die Sonne schien hell, die Vögel zwitscherten und der Wind strich mit einer sanften Brise über die Haut der Elaya.
Sie verspürte ein leichtes, angenehmes Kribbeln und als sie ihren Kopf einmal zur Seite wand, sah sie ein kleinen braunen Vogel.

Er schien ihr direkt in die Augen zu schauen und streckte leicht die Flügel aus.

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Belldandy
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Beitrag von Belldandy » 29 Aug 2005, 22:58

Sulva beobachtete den Vogel eine lange Zeit. In ihren Augen schien er kein gewöhnlicher Vogel zu sein. Sie war äußerst erstaunt, daß er einen recht zahmen Eindruck hinterließ.

Sulva rückte etwas näher zu dem Vogel, ganz vorichtig und ohne ihn erschrecken zu wollen. Und fast gegen ihren Willen fragte sie:

"Nun? Welch Melodie möchtest Du mir singen? So aufmerksam wie Du schaust..."

Dann schaute sie kurz verwirrt, ob ihrer eigenen Worte und wartete dennoch geduldig auf seine Reaktion.
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Soen Nakagawa
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Jae
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Beitrag von Jae » 30 Aug 2005, 08:36

Der Vogel flatterte auf und blickte die Elaya schräg an.
Kurz darauf liess er sich auf ihrer Schulter nieder und fing leise, seine Melodie, an zu singen.

Nach wenigen Augenblicken, konnte Sulva vor ihrem inneren Auge die Hohe Turmwächterin erblicken und mit einem sanften säuseln erklang deren Stimme in ihrem Ohr.


Welcher Rat kann besser sein, als seinem Herzen zu folgen.
Jede und jeder von uns muss seinen Weg beschreiten und muss tun was er tun muss.
Viele Antworten liegen in uns selbst, auch wenn unruhige Zeiten dies oftmals zu verbergen trachten.

Die Elaya werden sich nicht in die Angelegenheiten der Menschen einmischen.
Denn sie beschreiten ihre ganz eigenen Wege.
Um den Turm braucht ihr Euch nicht sorgen, liebe Schwester. Doch mir scheint Eure Sorge gilt auch mehr etwas Anderem, aber vielleicht müsst ihr das noch selbst herausfinden.

Tut das was Ihr für richtig haltet, helft denen die Euch wichtig sind und tragt das Wesen der Mutter in Euch, denn sie wird Euch immer wohl geleiten.

Über die sogenannten Schattenelfen wissen wir zu wenig. Doch es liegt sehr in unserem Interesse mehr über sie zu erfahren. Sie scheinen jedoch den Kontakt mit den Elaya zu meiden, denn es treffen nur spärlich Nachrichten über sie ein, wir hoffen sie zu mehren und zählen auf die Hilfe aller Elaya die in die Welt der Menschen ausgezogen sind.

Möge Le’dahres Schutz für Euch allgegenwärtig sein.



Das Bild verblasste und mit ihm auch die Melodie des kleinen Vogels. Er hüpfte auf Sulvas Kopf und sah sich unruhig um, dann landete er wieder auf ihrer anderen Schulter.

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Belldandy
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Beitrag von Belldandy » 30 Aug 2005, 17:04

Sulva schaute für eine Weile nachdenklich vor sich hin. Überlegte und dachte über ihre Worte nach. Es war einen Versuch wert, dem Vogel ihre Antwort zu nennen, aber würde er sie überbringen? Oder dient er nur zur Botschaftüberbringung für seine Herrin?

Da der Vogel auf Sulva's Schulter sitzenblieb, dachte sie, es kann nicht schaden es zu versuchen. Somit murmelte sie dem Vogel zu:

"Ich folge meinem Herzen, meinen Freunden zu helfen und meinem Volke. Denn beides steht mir nah.
Auch wenn einige der Auffassung sind, Menschen seien alle gleich, so sind im Irrtum. Es gibt einige von ihnen, die Rechtschaffen und Lichtbringend in ihrem Herzen sind und denen helfe ich.
Ich respektiere die Neutralität unseres Volkes, aber ich lebe die meine, in dem ich vermittel und die Meinungen, Gefühle, Lebensarten und Sorgen aller Völker zu verstehen versuche. Damit eine Brücke schlagen zu können.
Vielleicht kann ich damit auch unser Volk schützen und vielleicht sogar der grausamen Zerstörung Einhalt gebieten zu können.
Um eines bitte ich noch, um ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit Euch. So kann ich besser meine Denkweise vermitteln.
Was die Schattenelfen betrifft, so versuche auch ich etwas mehr über sie in Erfahrung zu bringen."

In der Hoffnung, die Nachricht nicht viel zu lang, nickte sie dem Vogel zu. Bedeutete ihm damit, zu seiner Herrin zurückzufliegen, damit er ihre Nachricht übermitteln kann.
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Jae
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Beitrag von Jae » 31 Aug 2005, 08:06

Der Vogel zwitscherte kurz und flatterte schliesslich auf, um bald am Himmel zu verschwinden.

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Belldandy
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Beitrag von Belldandy » 31 Aug 2005, 21:20

Sulva schaute dem Vogel lange Zeit nach. Selbst als er am Himmel nicht mehr wahrzunehmen war, starrte sie dort hinauf. Hörte immer wieder seine Melodie in ihrem Herzen.

Sie dachte über das Geschehene nach, entschloss sich dann, nach einiger Zeit, ihr Lager aufzuschlagen und allein und friedlich zu Ruhen.

Also breitete sie ihre Decken aus, legte sich nieder und starrte noch lange Zeit in den Himmel, bis die Sterne und der Mond zu sehen waren. Lange blieb sie wach und dachte nach...
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