Die letzte Sphäre

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Tharon
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Re: Die letzte Sphäre

Beitrag von Tharon » 15 Jul 2017, 00:32

Fragmente - Teil Zwei

"Schlagzeilen"

Auszüge aus den wenigen erhaltenen Dokumenten dieser Zeit (um 215 n.G.B.). Entnommen aus den verbliebenen Beständen des Bretonischen Landboten, der eine monatliche Gazette der Stadt Bretonia war. Gegründet wurde der Landbote von Hieronymusz Klammberg um 205 n.G.B., vor dem Krieg gegen die Dunklen Alten. Der Landbote blieb noch erhalten bis etwa 220 n.G.B. Allerdings muss er wohl schon zwischen 215 und diesem Jahr begonnen haben, im Untergrund zu operieren. - Gesammelt von Abt Elyrio, gefunden in seinem Nachlass von Schwester Maria, Äbtissin des Ordens von Schwert und Schild. 261 n.G.B. Die Dokumente sind nicht sortiert; es ist schwierig aus dieser Zeit genaue Chronologien zu erschließen. Außerdem sind die gefundenen Texte allesamt unvollständig und daher als Fragmente zu bezeichnen. Es handelt sich dabei um eine Sammlung kurzer Schlagzeilen.


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BRETONISCHER LANDBOTE.

Gazette des Bretonischen Reiches

Verkündungsblatt für den Adel

Meldungen aus dem Reich Bretonia und seiner Nachbarn

Gegründet durch die Diener des Meeres



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WILDERBERG IST FREI!

Kernlande/Breland.
Ja, es ist wahr! Burg Bregorn, auch Festung Wilderberg genannt, ist durch das tapfere Eingreifen der Bretonischen Armee und seiner Verbündeten, der Allianz aus Minotauren und Trollen der Insel Blyrtindur, befreit worden. Durch den mutigen und heldenhaften Einsatz Kanzler Baelons, Lord Martus von Brioless, dem Heerführer Stomb, einem Hünen von bestimmt sieben Schritt, konnten die Besatzer vernichtend geschlagen werden. Donner erfüllte die Luft über den Kernlanden, als die beeindruckenden Kriegsgolems der Allianz und Mammuts von der Größe eines Glockenturmes die finsteren Kreaturen der Anderwelt und die Priesterinnen der Totengottheit Morrighan besiegten. Unbestätigten Meldungen zufolge ist die Hexe Khelain, welche die Invasoren anführte, dem Kampfgeschehen entkommen. Ebenso melden wir, dass der Mörder Julthos bei der Schlacht gesehen wurde. Scheinbar hat er auf der Seite der Befreier gekämpft und hat dafür freies Geleit erhalten. "Freies Geleit, darf ich beherzt lachen? Vielleicht sollte man Euer Blatt schließen oder mit fähigeren Schreiberlingen besetzen. Julthos wurde aus dem Reich verbannt!", knurrte Sir Theornon, Leiter des Bretonischen Geheimdienstes. Nun, mit dem ist wohl nicht gut Kirschen essen, was?
Kanzler Baelon wurde bei der Schlacht verletzt, aber dank der Hilfe fähiger Heiler und der Druidin Lariena von den Kelten soll er wohl genesen. Wir berichteten ja schon in einer früheren Ausgabe von einem angeblichen Techtelmechtel zwischen ihm und Lariena. Na, wenn dieser große Sieg kein Grund für eine Verlobung wäre, Lord Baelon? Wie sieht es aus? Wir bleiben dran!


TECTARIER IMMER NOCH AN NEBELKÜSTE

Nebelküste.
Kundschafter melden, dass sich noch immer tectarische Truppen, bestehend aus Templern und Konquistadoren, an der Nebelküste aufhalten sollen. Scheinbar sind sie nicht feindselig und gehören einem Teil eines Truppenverbandes an, der sich auf dem Meer aufgeteilt haben soll - der andere Teil soll nach Midgard gezogen sein. Das Königshaus bemüht sich derzeit um eine diskrete Kontaktaufnahme, denn die Gerüchte, dass Tectaria Opfer eines unnatürlichen Winters wurde, halten sich hartnäckig. Ist dies etwa das Ende der Furcht der Bretonen vor dem verhassten Mutterland?


VAMPIRE! BÜRGER, VERSCHLIESST EURE STUBEN! BETET ZU DEN GÖTTERN!

Bretonia.
Schockierende Meldungen, und das direkt aus den Kernlanden. Unvollständige Berichte aus zweiter Hand lassen uns erschaudern, Bürger Bretonias!
Unsere Informanten aus dem Königlichen Palast haben berichtet, dass es zu einem brutalen Angriff kam, der direkt in das Herz des Reiches gestoßen hat. Vampire! Ja, Bürger, Ihr lest richtig: Jene blutsaugenden Kreaturen der Nacht sind nach mehr als einem Jahrzehnt wieder gesichtet worden. Der letzte Zwischenfall ereignete sich vor dem Großen Krieg im Jahre 205 n.G.B., und es war - der Götter sei Dank - nur ein vereinzelter Zwischenfall. Nun aber steht fest: Es handelt sich um ein größeres Übel.
Nicht nur wurde in den Palast eingedrungen, nein, unsere liebe Prinzessin Alysare wurde verletzt. Wie es um sie steht, wird noch geheim gehalten. Doch wir können Liras danken, dass sein Licht und seine Wärme unsere Königin Theresia verschont haben.


GERÜCHTE AUS DEM TAL BELTAIN UND DEM SEELENMOOR

Beltain/Seelenmoor.
Wohl soll es auch Angriffe durch Vampire auf den Blauen Turm im Seelenmoor gegeben haben. Noch ist unklar, ob dies Gerüchte oder Tatsachen sind. Turmherrin Mithraniel hält sich auf Anfragen hin bedeckt. Aber wir werden weiter ermitteln, denn dabei soll ein Bretone, ein Bürger des Reiches entführt worden sein. Wie lange noch wollen wir zusehen, wie andere Völker, insbesondere die Tirinaither, sich uns gegenüber verschließen, und wer weiß schon, ob sie nicht mit dem untoten Lord Caldorvan, Mörder und Reichsverräter, in Verbindung stehen? Dieser hält übrigens immer noch seine Stammburg Witrin, gemeinsam mit den Wesen des Faulwassers.
Auch im Tal Beltain gibt es Bewegung. Unbestätigte Meldungen besagen, dass die Einsame Taverne an der Grenze zum Moor nun von Wegelagerern unter Führung einer Elaya (ja, einer Elaya!) gehalten wird. Tiefer im Tal Beltain soll es eine Ruine geben, wo sich ein Kult des Lazarus aufhalten soll. Dazu später mehr. Kundschafter der Diener des Meeres vermelden ebenso, dass an der Küste von Beltain seltsame Aktivitäten gesichtet wurden, Lichter in der Nacht, seltsame Schreie. Wir bleiben auch hier dran und halten Euch auf dem Laufenden, Bretonen!


LAZARUS UND REMIGIUS VEREINT

Bretonia.
Ja, Ihr lest richtig, Bretonen. Remigius und Lazarus, angeblich Söhne von Liras und Leban, haben Frieden geschlossen. Wer genau da mitgespielt hat, wissen wir noch nicht. Angeblich aber hatten Lady Hlifa und eine gewisse Dunja, eine bekannte Heermeisterin aus den Thronfolgekriegen, ihre Finger im Spiel. Ebenso soll eine Wichtin aus dem Tiefenwald dabei gewesen sein, sowie eine Tirinaitherin und ein weiterer Nordmann. Dabei soll es sich um den "Wilden aus dem Godewald" handeln, über den wir vor einigen Jahren berichteten (er war es, der Irinina von Glan gerichtet haben soll).
Man mag über die Gerüchte und über die Brüder denken was man will, doch ob Mythos oder nicht - wir dürfen davon ausgehen, dass große Veränderungen uns bevorstehen. Jedenfalls kann es nur bedeuten, dass die Bedrohung durch Lazarus fort ist. Was wird nun aus den Malstromwesen, fragen wir uns. Werden wir je wieder unsere Lieben sehen, sei es tot oder lebend? Oh Bretonia, du Schöne, Bretonia, du Arme.
Leider haben wir jedoch auch düstere Meldungen zum Thema: Es heißt, es gab einen dritten Bruder. Ja, Ihr lest richtig. Wer also ist dieser Mann? Ist er Freund oder Feind. Wir wissen es nicht...


NORDMANNEN GREIFEN AN!
Bretonia.
Erst waren es Händler und Fischer, die es meldeten, dann näherte sich ein Schiff der Königlichen Admiralität der unbekannten Flotte, die sich derzeit Bretonia nähert und in Midgard ausgelaufen ist. Ja, Ihr lest richtig, Bretonen. Unsere angeblichen Freunde, denen wir ohne Bedingungen das Land in den Nördlichen Schwarzbergen schenkten, haben uns wieder einmal enttäuscht. Eine große nordische Flotte ist es, die sich uns nähert und auf keinen Ruf oder Unterhändler reagiert. Erinnern wir uns noch, wie sie unser Land und unseren König Lerhon, die Götter haben ihn selig, bedrohten? Wie sie ohne Grund Nordstein und Umgebung besetzt hielten, dann vor unserer Stärke nach Midgard flohen, nur um später zurückzukehren als sogenannte Befreier gegen die Blodhord, mit denen sie nun befreundet sind? All dies war sicherlich wieder ein perfider Plan der nordischen Hetleute, die für ihre Intrigen bekannt sind.
Die Armee und die Vasallen sind in Alarmbereitschaft und werden uns schützen. Unsere Informanten sagen außerdem, dass es sich bei den Aggressoren um Hetman Blakkur aus der Ostfold und Hetman Hrafna aus Skjöldbur handelt. Letzterer hatte ebenso seine Hände im Spiel, als auf Blyrtindur gegen den ehrenhaften Helden Aran von Torbrin konspiriert wurde. Wen wundert es da noch?


EISENWALL IST FREI, EIN GÖTTLICHES WUNDER?

Eisenwall/Südliche Schwarzberge.
Ist es ein Wunder? Was ist geschehen, wie ist es geschehen? Und müssen wir es hinterfragen oder sollen wir uns einfach freuen, dass ein Traum wahr wurde, seit diese furchtbare Sieche begann?
Während die Ebene der Vergessenen immer noch verseuchtes Gebiet ist und neuerlich Vampire ihr Unwesen treiben - wir berichteten davon - ist etwas Ungeheuerliches im schönsten Sinne dieses Wortes geschehen, denn Eisenwall ist frei! Die Festung Eisenwall, sowie Eisendorf und die gesamte Umgebung sind frei von den Wesen des Malstroms. Eben noch war das Gebiet besetzt, nun ist es wirklich frei. Alle Wesen haben scheinbar über Nacht den Eisenwall verlassen. Ob dies mit dem Frieden zwischen Remigius und Lazarus zusammenhängt?
Was dies alles bedeutet für die Bedrohung durch nordische Schiffe, die sich unserer Küste nähern, vermögen wir noch nicht zu sagen.
Das Königshaus hat dazu eine Verlautbarung veröffentlicht, die wir im Anschluss verkünden werden.


VERKÜNDUNG DES BRETONISCHEN KÖNIGSHAUSES,
VERKÜNDUNG IHRER MAJESTÄT THERESIA VON BRETON!


"Höret Höret!

Das Königshaus gibt bekannt, dass die Festung Eisenwall,
sowie Eisendorf und das gesamte Lehen Eisenwall
frei von den Wesen des Faulwassers sind!

Die Götter seien gepriesen! Dankt Liras und Leban!
Frohlocke, Volk Bretonias.

Weiterhin sei von nun an jeder ehemalige
Bürger des Lehens Eisenwall eingeladen,
zurückzukehren in seine Heimat.
Händler, die dort einen Marktstand oder gar
ein Handelshaus unterhielten,
erhalten unter Vorlage entsprechender Dokumente
ihre vorherige Stellung zurück.

Die Festung Eisenwall wird bis auf weiteres
gehalten von ehemaligen Soldaten des Hauses Dryr
unter Oberbefehl von Bretonianer Emes.

Zu gegebenem Zeitpunkt wird das Haus Breton
das Lehen an einen fähigen und ehrenhaften Vasall
des Reiches vergeben.

Sollte ein solcher sich verweigern oder nicht zur
Verfügung stehen ob etwaiger anderer Verpflichtungen
gegenüber dem Reich, so wird der vakante Lehnssitz
durch einen Einkauf vergeben werden.
Entsprechende Gebote werden erst angenommen,
wenn dieser Fall eingetreten ist.

Lord Baelon von Glan,
Kanzler des Reiches Bretonia,
Schwert, Schild und Stimme Königin Theresias,
Der Ersten ihres Namens."

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Tharon
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Re: Die letzte Sphäre

Beitrag von Tharon » 18 Jul 2017, 14:15

Augen der Vergangenheit

Auszüge aus historischen Berichten und Deutungen. Die Sammlung wurde von Abt Gernot begonnen und später von weiteren Geistlichen fortgeführt bis zu den Dunkeljahren. Mit dem Langen Winter folgte eine Epoche weniger geschichtlicher Aufzeichnungen, sodass uns aus dieser Zeit wenig bekannt ist. Die vorliegenden Auszüge beschreiben das Jahr 216 n.G.B. Wie schon Baelon IV. und Emes I. anregten, wollen auch wir dazu anhalten, diese Jahre als Kernjahre zu bezeichnen. Hier liegen die Ursachen für die Neue Eiszeit und die vorhergehenden Dunkeljahre und den Langen Winter. Wenn wir gegen das Vergessen bestehen wollen, müssen wir die Vergangenheit begreifen. - Enoch Klamm, Archäologische Fakultät der Polonius-Universität, Neu-Bretonia im Jahre 346 n.d.D.


~~~


Die Lage in Samariq

Für den folgenden Bericht stützen wir uns auf Dokumente aus den Jahren 214 bis 216 n.G.B., Berichte über den Krieg gegen die Dunklen Alten einige Jahre zuvor, handschriftliche Aufzeichnungen Dakhil Al Khans, sowie bezeugten Berichten der Wichtin Leala, die im Jahr 216 n.G.B. nach Samariq aufgebrochen war, um ihre Familie zu finden. Die Entdeckung des zwölften Liedes, das zuvor aus dem Shal-Amur Tempel gestohlen wurde, fällt in dieselbe Epoche.
(...)
Das erneute Hereinbrechen der Sieben Plagen, nach Legenden der Hun verursacht durch den sogenannten Meshiha Deghala, einer vermutlichen Personifikation entropischer Energien (siehe auch: Shaitan, Vampir, Phaeton), hatte einen Exodus der Hamzahedin El Tajah zur Folge. Zur selben Zeit erschienen im bretonischen Tiefenwald die Wichte, die in der Heimat der Hun als Berater gelten. Dies hatte wiederum eine große Menge an neuem Wissen zur Folge, das fortan Bretonia und seinen Verbündeten zur Verfügung stehen sollte im Kampf gegen die Dunklen Alten, der in einer vereinten Streitmacht und mit der Hilfe Ecaltans des Weisen siegreich am Tempel Amurs in Samariq ausgefochten wurde. Bekanntlich folgte dann nach Fertigstellung des Rosentempels von Akasha der Exodus auf die Insel Blyrtindur, wo der Zykus von Cüd das erste Mal von Sterblichen erlebt wurde, sowie später das Verbotene Buch enträtselt worden war.
(...)
Nach dem Krieg war das ohnehin verwüstete Land noch weiter geschwächt worden. Die verschiedenen Nomadenstämme der Wüste bekämpften sich gegenseitig, und Städte wie Bashra, Alipo und Sabia fielen einigen Raubzügen zum Opfer. Mit dem Erstarken des Shaitan Khaliq, einem Djinn und nach allgemeiner Auffassung der heutigen Dämonologie verwandt mit dem Dybbuk und Vampiren, welche als Gemeinsamkeit eine Herkunft aus entropischer Energie aufweisen, und der gleichzeitigen Invasion Bretonias durch das Abyssarium aus der sogenannten Außenwelt, entstand durch eine magische Invokation eine unsichtbare Kuppel über dem gesamten Kontinent Samariq, die erst durch das Eingreifen der Hüter Blyrtindurs nach Offenbarung der zwölf Lieder und ihrer Aufenthaltsorte verschwand. Während dieser Zeit aber gelang es einer entropischen Essenz sowie einem Unberührbaren namens Yassir, das Land zu verlassen - dies soll aber im Abschnitt über die Lieder und das Verschwinden des Faulwassers behandelt werden.
(...)
Heute also ist Samariq eine einzige Wüste ohne Hauptstadt. Die einzige Gemeinsamkeit der Menschen sind Amur und seine Tempel, und selbst hier beanspruchen verschiedene Sekten die jeweiligen heiligen Stätten für sich, sodass man von bürgerkriegsähnlichen Zuständen sprechen kann. Einzig Bashra kann sich als große Stadt am Fluß Ma'at noch halten. Aber wie lange?

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Versuch einer Darstellung und Analyse der diplomatischen Konflikte in Bretonia im Jahre 216 n.G.B. als Folge der Invasion durch Entropiepersonifizierungen, namentlich Vampire

Verschiedene Faktoren führten zu einer zeitweiligen Verschärfung des diplomatischen Tons, sowie bewaffneter Konflikte, die zeitgleich mit dem Erscheinen der Vampire (siehe Phaeton) stattfanden. Rückblickend herrscht die gemeinsame Auffassung aller Historiker, dass dieses Geschehen zwar nicht direkt durch das Auftreten der Vampire unter dem sogenannten Hüter des Blutes ausgelöst wurde, jedoch ohne diese keine Grundlage gehabt hätte. Selbst Persönlichkeiten aus dieser Epoche stimmten noch zu ihren Lebzeiten zu, dass gewisse Probleme anders hätten gelöst werden können.
(...)
Um die Implikationen zu verstehen, die mit dem Erwähnen der geheimen Kavernen, welche die Kontinente Bretonia und Midgard verbinden (es handelt sich um ein Labyrinth von Tunneln unter dem Meeresboden), auftraten, muss festgehalten werden, dass zu Beginn des Konfliktes zwei beziehungsweise drei Völkern diese unterirdischen Reisemöglichkeiten bekannt waren: den sogenannten Drow (nahezu ausgelöscht bei der Heilung des Faulwassers), den Zwergen und ihren nahen Verwandten, den Dvergen, die als eigenes Volk betrachtet werden müssen. Alle drei Völker betrachteten diese Gänge als Staatsgeheimnis, da ein Missbrauch unangenehme Folgen für alle Beteiligten hätte. So haben selbst in bewaffneten Konflikten untereinander, weder die Drow, noch die Zwerge oder Dverge aufgehört, ihre Anteile des Tunnelsystems zu bewachen und instandzuhalten. Auch wurden diese niemals in diplomatischen Gesprächen erwähnt, und es war unausgesprochenes Gesetz, das Wissen darüber niemals mit Bewohnern der Oberfläche zu teilen.
(...)
Errichtet wurden die Tunnel von keinem der genannten Völker; sie fanden sie vor in dem Zustand, in dem sie entdeckt wurden. Vermutungen und Forschungen zeigen an, dass diese Gänge mit der Spaltung Varathessas in verschiedene Landmassen entstanden sind. Vielleicht nannten die Zwerge, bevor sie im Langen Winter ausstarben, die Tunnel deshalb die "Adern der Welt", da es sich nach altem Volksglauben bei Varathessa, Bretonia, Midgard und den anderen Ländern um die Körper toter Giganten handelte.
(...)
Mit dem Auftreten der Vampire unter dem sogenannten Hüter des Blutes (siehe Phaeton) kam es zu verstärkten Nachforschungen über Reisemöglichkeiten der Vampire zwischen den Kontinenten, da das Gerücht, sie fürchteten fließendes Wasser, sich hartnäckig hielt (siehe auch Knoblauch und Aberglaube). Tatsächlich, wie wir heute wissen, handelt es sich bei diesem Mythos um eine Halbwahrheit, denn es ist das Faulwasser, Hauptbestandteil der Malstromwesen, das einen Vampir zeitweise unschädlich machen kann. Die Entdeckung einiger Bestände Faulwassers im Wilderland bestätigte damals diese Annahme. Heute sind wir uns sicher, dass es das Ansinnen der Zendavesta war, als sie durch eine Zeitmanipulation rückwirkend die Faulwasserwesen entstehen ließen, aufgrund ihrer besonderen Wahrnehmung von Zeit (wie das Polonische Buch stehen auch sie außerhalb der Zeit und sind lebende Konstanten), eine von vielen Waffen gegen den Hüter des Blutes zu schaffen, um ihre eigene Zukunft zu sichern.
(...)
So wurde eine alte Aufzeichnung über einen Vampir, welcher der Namenlose Pfähler genannt wurde, gefunden. Dies hat alles andere in Bewegung gebracht. Irgendwann muss ein Brief die damalige Herrin der Kelten, Lariena, erreicht haben, der diese Tunnel erwähnt. Als die Keltin die unangenehmen Implikationen erkannte, ist sie vermutlich nach Skjöldbur gereist, um sich mit einem Dverg namens Rewan (der genaue Name ist nicht bekannt, manche Forscher nennen diese Person auch Rewulf) und dem damaligen König Alikir zu beraten. Letzterer ist später - dies gilt als gesichert - zurück nach Bretonia gereist, um sich mit Königin Theresia I. zu beraten, sowie mit einer Frau namens Kithei, die vermutlich einen Stamm im heutigen Brandarien anführte, zu besprechen. Es ist hervorzuheben, dass Alikirs Eingreifen zwar vornehmlich Eigeninteressen zuzuschreiben ist, ihm aber ebenso an Frieden gelegen war, weshalb er um Diskretion bat, der Frau Kithei aber Unterstützung zusicherte, da das damalige Brandarien (Wilderland zu dieser Zeit) direktes Opfer dieser Entdeckung geworden war.
(...)
Eine Eskalation des Konfliktes entstand, als der bretonische Geheimdienst unter Sir Theornon auf eine Expedition dieser Tunnel bestand, um das Risiko für das Reich Bretonia abzuwägen. Zwar stimmten die Zwerge zu, aber nachdem in den Tunneln die Zwerge den bretonischen Stoßtrupp in einen Hinterhalt führten und alle Beteiligten ermordeten, kam es zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem Königreich unter dem Berg und Bretonia. Es ist ungesichert, ob der Stoßtrupp eigenmächtig gehandelt hat oder auf Weisung von König Alikir, jedoch sind gegenwärtige Einschätzungen eher so einzustufen, dass vielmehr eine Fraktion der Zwerge unter Fremdeinfluss diese Eskalation zu verschulden hatte.

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Der Jäger aus der Kälte - Versuch einer Deutung

Verschiedene Quellen beschreiben den Jäger aus der Kälte auf unterschiedliche Art und Weise, es herrscht bis heute keine Einigkeit. Einig indes ist man sich, dass der Jäger aus der Kälte (kurz: Jäger) zwar körperlos ist und allgegenwärtig, aber keine Gottheit im eigentlichen Sinne darstellt. Eine Auslöschung des Jägers war also von Anfang an ein Unternehmen, das scheitern musste - dass es anders ist bei dem damaligen Winterkönig Dholon und dem Eisigen Heerwurm, steht außer Frage, da Anteile des Heerwurms keine Manifestationen des Jägers waren (wie zum Beispiel die Wesen aus Eis), sondern rekrutierte Söldner aus den Stämmen der Hel, sowie sogenannte Eiselfen, die sich Dholon aufgrund seiner Herkunft anschlossen und etwa die Hälfte des Eisigen Heerwurms ausmachten. Dholon selbst galt als Sterblicher, dessen Macht und Fähigkeiten eng gebunden waren am Jäger, der ihn nicht nur rekrutierte, sondern ebenso als Herold von Eis und Frost eingesetzt hat. Die Ankunft des Alten Winterkönigs Ormurs änderte die Verhältnisse natürlich schlagartig.
(...)
So hatte das Einsetzen des Grünherzes zur Folge, dass nicht nur die Mission des sogenannten Tannenmannes eine Wende nahm (siehe: Personifizierungen von Mythen, Julfest), sondern ebenso jene von Gwayan Einohr (siehe auch: Der Krieg der Elemente, 218 bis 220 n.G.B.) und der Alten Krähe der Vestfold. Ihre Verbündeten aus Skjöldbur, so Berichte von Zeugen, brachen kurz nach ihnen auf in das sogenannte Jorganschelf.
(...)
Der Jäger aus der Kälte, so der Volksglaube, war früher ein Gigant wie Jorgan, nachdem das Schelf benannt worden war. Aus Gram über den Tod seiner "Mutter" und "Geschwister" fiel er auf die Erde und schlief viele Winter. Aber es war der Schwarzstern (eine Personifizierung der Leere der Schöpfung, letztlich Entropie), der ihn aufweckte und ihm die Macht gab, die er zur Zeit der Schelfkriege (216 n.G.B.) zwischen den Anhängern Ormurs und denen Dholons, besaß. Interessant ist hier, dass der Schwarzstern den Namen Khaliq trug. Damit wird auch eine direkte Assoziation mit der Entropie, den Vampiren (Shaitan bei den Hun) und dem Meshiha Deghala (siehe dort) geweckt.
(...)
Eine andere Quelle hat einen ähnlichen Beginn, schreibt das Erwecken des Jägers aber nicht dem Schwarzstern, sondern dem sogenannten Verbotenen Buch zu, das zu diesem Zeitpunkt an zwei Orten gesichtet werden konnte: in Tectaria und im Mysterium. Das Buch soll einen Schatten auf den Jäger geworfen haben, sodass hinter dem Thron des Winterkönigs nun eine entropisch aufgeladene Leere herrschen sollte wie zu Beginn der Schöpfung, als nur das Chaos regierte. Ist der Jäger damit ein weiterer Repräsentant des Chaos und der Entropie wie Phaeton es war?
(...)
Wir denken, beides trifft zu. Sowohl entropische Kräfte als auch die Naturelemente machen das Wesen des Jägers aus. Er ist definitiv ein Noncorpus, aber seine Verkörperlichung geschieht nicht wie bei einem Vampir oder Dybbuk, sondern durch die Schwärze der Leere, die ihn geweckt hat. So ist er selbst Eis und Frost, die er beherrscht. Und zwar, wie wir heute wissen, über das Schelf hinaus. Der Winter selbst ist seine Kraft, und nur ein weiser Winterkönig kann ihn besänftigen, damit die Ereignisse zwischen 213 und 216 n.G.B. sich nicht wiederholen. So können wir dankbar über den Winterkönig sein, der uns in der Neuen Eiszeit davor beschützt, vom Jäger aus der Kälte erfroren zu werden.

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Der Fall Tectarias

Es ist nicht sicher zu sagen, wann die Invasion des Eisigen Heerwurms, kommandiert von Marathir im Auftrage des Jägers aus der Kälte und des sogenannten Winterkönigs Dholon, wirklich begonnen hat. Aus dem Jahr 214 n.G.B. geht noch hervor, dass Tectaria zwar seine Blütezeit überschritten hatte, aber es findet sich noch keinerlei Erwähnung der Wesen aus dem Eis und anderer Geschehnisse, die ein solches Ereignis andeuten würden. Wohl aber liegen einige Ursachen oder Teilfaktoren in der Vorgeschichte begründet:
Einige Jahre zuvor fand im Reich Bretonia der sogenannte Thronfolgekrieg statt, in dem unter anderem das Haus Breton, Haus Glan, Haus Dryr, Haus Caenor und Haus Torbrin um den vakanten Thron stritten. Hier kam es zum ersten Erscheinen der Wesen aus dem Eis, die nach der Neuweihung des Tempels von Eis und Feuer sich aus unbekannten Gründen wieder zurückgezogen haben. Die Berichte über einen unnatürlich langen Winter im präkirchlichen Tectaria, aus dem sich der Glaube an eine Personifizierung des Winters in einer anthropomorphen Form innerhalb der Landbevökerung ergab, sowie das Erstarken der tectarischen Geistlichkeit, sind höchst spekulativ und unvollständig; jedoch zeigt sich auch hier ein unerklärtes Zurückziehen der genannten Wesen.
(...)
Diese Schwächung Tectarias nach dem Exodus von Liranus I. ist es auch, welche die weiteren Enwicklungen begünstigt hat: Der Fall Tectarias begann nicht mit dem Auszug des Hauses Breton und seiner Gefolgsleute und Vasallen. Vielmehr kam es kurz darauf zu einer Stärkung der Macht der Kirche, da das Volk durch gezielte Propaganda und "Erziehungsmaßnahmen" angehalten wurde, das Haus Breton als eine verfluchte Blutlinie zu betrachten, deren Wohlergehen nicht mehr abhängt vom tectarischen Eingott, sondern seiner niederen Engel Liras und Leban. Der Exkommunikation des Liranus folgte eine Zeit großer Einigkeit in Tectaria. Viele Menschen, die vorher gegen die Kirche standen, fühlten sich ihr nun näher als zuvor. Gleichsam war dies der Beginn des Niedergangs des einst so riesigen Reiches mit seinen über 20 Provinzen, einer riesigen Armee aus Templern und Konquistadoren und einer Armada, die selbst die Flotte Yaruns aus diesen Tagen an Größe überstiegen hat.
(...)
Denn die fortschreitende Kolonisierung Marjastikas zur Erforschung der Legenden über die Königin des Westens, sowie vorerst erfolglose Expeditionen, welche die Existenz der Insel Blyrtindur belegen sollten, kosteten viel Gold. Gold, das aus den Beuteln der Bevölkerung kommen musste. Konnte bis zu einem gewissen Zeitpunkt die Propaganda der Kirche, der Verkauf von Ablässen und das Predigen von Demut durch Kirchenzehnt diese Kosten kompensieren, so begann der finanzielle und gesellschaftliche Niedergang und Fall des Reiches mit dem Feldzug gegen Bretonia. In rückblickender Analyse ist es für einen Historiker kaum möglich, die genauen Gründe des Feldzuges zu erkennen. Tectaria benötigte keinerlei Wirtschaft, keine Waren oder gar Lebensraum außerhalb seiner Grenzen. So kommt nur eines in Betracht: Es war religiöser Wahn und Irrsinn, der die Kirche dazu getrieben hat, in der Bevölkerung zahllose Bürger zwangsweise zu rekrutieren und ebenso die Templer und Konquistadoren auf eine hoffnungslose Reise zu schicken. Bretonia stand zwar noch im Krieg gegen die Dunklen Alten, aber die Streitmacht des Tiefenwaldes, die Nordmannen, das Reich Bretonia und ebenso Verbündete aus Yarun, welche mit dem Neubau des Rosentempels von Akasha durch Lethos Cyrian I. ein gemeinsames Ziel hatten, konnte die Invasion durch Tectaria zurückhalten.
(...)
Die Kirche konnte diese Kosten nicht mehr tragen, und die Bevölkerung verarmte. Aus dieser Unzufriedenheit angesichts verschärfter Repressalien gegen Unschuldige, um auch noch den letzten Heller herauszupressen, sowie durch Missernten in den vergangenen Jahren, da es konstant kälter wurde in den Sommermonaten, erwuchs eine neue erstarkte Rebellion gegen die Kirche, wie sie seit den Tagen des Liranus nicht mehr gesehen worden war.
(...)
Das erneute Auftreten des Jägers aus der Kälte geht also konform mit dem Erscheinen Phaetons. Diese Zusammenhänge und wie dies alles erklärt werden kann durch die polonischen Formeln des Albertus Magnus, werden an anderer Stelle erläutert. (...) Der Eisige Heerwurm hatte also zwei Ziele: Die Quelle Blyrtindurs und Tectaria. Es ist heute nicht mehr zu erforschen, was der Grund für die Invasion Tectarias war, aber sie erfolgte ein Jahr nach der ersten Sichtung der Wesen aus dem Eis und der Krieger des Winterkönigs auf der Insel Ithacia, wo noch heute die Ruine des Leuchtturms zu besichtigen ist. Was die Aggressoren dort unternehmen wollten, wissen wir nicht. Wohl aber kam es zeitgleich zu Angriffen in Midgard und auch Samariq. Diese endeten nach der Befreiung der Vestfold von den Wesen des Faulwassers, was später erörtert werden soll.
(...)
Kurz darauf kam es zu ersten Eroberungen der tectarischen Küstenregionen durch den Eisigen Heerwurm. Die Bucht von Breton gefror mitten im Frühling über Nacht, sodass die Armada stillstand und nicht eingreifen konnte, da auch viele Soldaten den kalten Temperaturen zum Opfer gefallen waren. Von dort zog der Heerwurm zur Hauptstadt, die sich noch drei Wochen halten konnte, bevor auch sie fiel. Die Rebellen verbündeten sich kurzfristig mit den Templern der Kirche, um die Bevölkerung zu retten, und eine kleine Flotte von Schiffen konnte so die Provinz Davoria verlassen, um den Heiligen Vater außer Landes zu bringen. Es war jedoch dieser Exodus, der bei vielen Tectariern auf Hass und Unverständnis traf. So schlossen sich mehr und mehr Bürger der Rebellion an, die fortan gegen den Eisigen Heerwurm kämpften, um das Land zu beschützen. Die Kirche indes, unter Bischof Merovin, schaffte es, mit den Heermeistern des Feindes in Verhandlungen zu treten.
(...)
Das Reich Tectaria existierte nicht mehr und stand unter Herrschaft des Jägers aus der Kälte. Rebellen zogen sich in die verlassenen Gebirgsregionen zurück und fanden immer mehr Anhänger, während die Kirche zur Marionette des Eisigen Heerwurms geworden war. Sir Theornon, Lady Hlifa, Lebaner Owen und Junker Callum bestätigten diese Geschehnisse nach ihrer Reise im Jahre 216 n.G.B. Auch stützen wir diesen Bericht auf Aufzeichnungen, die wir im Nachlass des Hüters Erecs und seiner Stellvertreterin Aethel gefunden haben.

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Über den Vormarsch der Jütungen und den Fall der Ostfold

Wenn wir über Kriege in Midgard berichten, dann müssen wir stets im Auge behalten, dass es sich bei Midgard nie um ein vereintes Königreich wie zum Beispiel Bretonia oder eine omnipotente Theokratie wie Tectaria handelte. Midgard war bis nach dem Langen Winter eine Stammesgesellschaft, unterteilt in Grenzen, die sich je nach Größe und Vormarsch eines Stammes änderten, und es gab keinen gemeinsamen Regenten, der in irgendeiner Form die Stämme vereinigt hätte. Ein erster Versuch fand nach dem Jahr 206 n.G.B. statt, als die Sippen der Huginner und Waräger sich unter Entscheidungsträgern wie Wulfus, Hrafna (damals Tharon), Donar und Rodod vereinten zum Stamm der Norwingar. Dieser neue Stamm siedelte nach dem Konflikt mit König Lerhon I. in der Ostfold, kehrte aber zurück, um die Nördlichen Schwarzberge und Festung Nordstein von der Blodhord zu befreien - später wurde die Blodhord ein starker Verbündeter von Midtjord und Tilhold, beide nördlich der Marmorbrücke und südlich Nordsteins gelegen. Krieger aus der Ostfold siedelten ebenso in den Nordlanden, sodass man ab etwa 212 n.G.B. von einem vereinten Reich der Nordmannen unter Hetman Tjoenn und Hetfrau Branda (seiner Schwester) sprechen kann, während es in Midgard immer noch zahlreiche Stämme gab, die stets in Konflikte gegeneinander verwickelt waren. Die prominentesten Beispiele wären die Jütungen (Ostfold und Jütheim), Markomannen (Vestfold), Alanen (verschiedene Regionen nördlich des Godewaldes und im Inland), verschiedene Sippen von Hel-Verehrern (nördliches Midgard und Schelf), Gepiden (Küstengebiete und Flusslande im Kernland Midgards), sowie die Völsungar (Godewald). Mit dem Erstarken des Faulwassers wurden die Völsungar stark dezimiert, deren Hetman Skogung (bretonisch: Widukind oder Wittekind, Waldkind) und dessen Vertrauter Skjalgur gemeinsam mit einer Gruppe Kriegern bereits in Bretonia verweilten und die sogenannten "Wölfe" jagten (siehe Bretonische Geschichte, der Tod von Lerhon I.). Später spielte der Völsungar Skjalgur eine Schlüsselrolle im Thronfolgekrieg, wie auch die Alanin Hlifa, die später Sir Theornon ehelichte.
(...)
Es gab also oft schon einen Vormarsch eines bestimmten Stammes, sei es durch Geltungsdrang oder durch Gebietsansprüche. Der Vormarsch der Jütungen im Jahr 216 n.G.B. fiel in eine Zeit, in der Hetman Hrafna und Teile seiner Sippe außer Landes waren, auf der Reise in das sogenannte Schelf (siehe: Der Jäger aus der Kälte - Versuch einer Deutung). Außerdem hatte dieser Vormarsch keinerlei weltliche Ursachen im eigentlichen Sinne.
(...)
Der Angriff auf die Nördlichen Schwarzberge ist also mitnichten eine direkte Invasion durch die Ostfold gewesen; wohl aber geschah er mit Einverständnis ihres Hetmans Blakkur, der zu diesem Zeitpunkt allen Wissens nach bereits ein Vampir war und damit unter direktem Einfluss des Namenlosen Pfählers sowie Phaetons. Zeugen berichteten, dass die Schwarzen Schiffe am Horizont zu sehen waren, aber auf keinen Ruf geantwortet haben. Später, nachdem Königin Theresia I. bereits alle Vasallen zu den Waffen gerufen hatte, kam es zum Verschwinden der Schiffe. Ein unnatürlicher Nebel zog an den Küsten auf, insbesondere in den Nordlanden, die schließlich Opfer eines Angriffs wurden, in dessen Folge Schwert und Schild der Nördlichen Schwarzberge vom Feind entweiht und benutzt wurden.
(...)
Der Vormarsch in Midgard indes war eine direkte Einmischung des Hüters des Blutes in die Geschicke dieses Landes, aber ausgeführt durch Hetman Blakkur, der die zeitweilige Schwächung Skjöldburs (aufgrund von Truppenabmärschen, siehe Reisen der Zwerge und Hun) ausnutzte, um im Namen seines neuen Herrn zuerst die Festung in der Vestfold und anschließend den Godewald und die Handelsstraße zu besetzen. Der eigentliche Marsch begann einige Wochen darauf, als Truppen der Ostfold zuerst die Vestfold einschlossen, um anschließend einen Kampfverband zum Heiligtum des Heimdall (einer der vergessenen Götter) zu senden.
(...)
Die Belagerung und anschließende Besetzung Skjöldburs waren die Folge.

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Eine Frage der Sichtweise: Die Entscheidungen Brulunds

Um zu verstehen, was die Entscheidung Brulunds, das sogenannte Verbotene Buch (heute: Buch der Polonischen Geschichte) zu erschaffen, begünstigte, muss das Wesen dieses Gegenstandes zuerst erläutert werden:
Das Verbotene Buch besitzt besondere Eigenschaften, die sich aus den polonischen Formeln ergeben, welche heute aus bekannten Gründen verboten wurden.
(...)
Die polonischen Formeln befähigen den Anwender, in die Vergangenheit und die Zukunft zu sehen. Außerdem kann eine Transformation eines Namens in eine polonische Gleichung eine magomathische Verbindung zu jedem Träger dieses Namens herstellen, sodass der Anwender der Formel direkten Einfluss auf dessen Charakter, Herkunft, Entscheidungen und Verhaltensweisen besitzt. Ursache dafür liegt in den entropischen Eigenschaften der Formeln, die eine Wandlung von Lebensenergie in nekromantische Energie begünstigen, den Verfall einer Sache oder eines Wesens also beschleunigen, sodass Handlungsweisen und Entscheidungen immer auf eine schnell zu erreichende Zukunft von Verfall und Chaos ausgerichtet werden.
(...)
Eine weitere Eigenschaft ist Schlüsselement der polonischen Formeln und damit des Verbotenen Buches selbst: Die Formeln sind in der Lage, magische Ströme auf magomathische Weise aufzulösen und neue Gleichungen zu formen. Das Buch erschafft auf diese Art Dinge und Wesen scheinbar aus dem Nichts. Doch das Nichts ist Entropie und damit Substanz. Dies erklärt auch das sich häufende Erscheinen von Entropiefeldern im Jahre 216 n.G.B. als Phaeton den Erzähler Kenan zwang, aus dem Buch zu lesen und darin zu schreiben. Das Herz der Insel Blyrtindurs ist Kern der polonischen Formeln, sodass hiermit auch die Legendenbildungen der Insel erklärt werden können.
(...)
Der letzte wichtige Aspekt des Buches ist die Tatsache, dass es aufgrund der polonischen Eigenschaften reproduzierend und sich selbst wandelnd ist. Der Homunculus-Zwischenfall, als die entropischen Energien einen Noncorpus zum Corpus machten (siehe auch: Dybbuk) ist Indikator für diese Einschätzungen. Das Buch ist erschaffend und zeitlos, da es an mehreren Orten und zu allen Zeitpunkten existiert, auch zu einem Zeitpunkt, als noch die Leere das ausmachte, was heute unser Cosmos ist.
(...)
Die Entscheidung von Albertus Magnus, eine Kopie des Buches zu erstellen ist eigentlicher Beginn der Erschaffung desselben. Es war vermutlich der Hüter Ofeigur, der ihn letztlich dazu ermutigte, da der wahre Name Phaetons (ausgedrückt in polonischen Formeln) im Buch zu finden war und so erst die eigentliche Waffe gegen den Hüter des Blutes darstellte. In dem Unwissen, dass der Dybbuk Isabella (zu dieser Zeit unter anderem Namen) bereits in physisch manifestierter Form nach dem Namen suchte, wurde das Projekt also begonnen.
(...)
An dieser Stelle soll abschließend die Frage erlaubt sein, ob die Entscheidung, dieses Projekt unter absoluter Geheimhaltung durchzuführen, gerechtfertigt war - angesichts der Tatsache, dass bei der Befreiung der "Nacht" eine Entscheidung getroffen wurde, die ebenso im Nachhinein als Fehler gewertet wurde (siehe: Auslöschung der Nephyr). Hier spaltet sich die Forschung in zwei Lager. Gelehrte der ersten Gruppe vertreten die Auffassung, dass die bewusste Entscheidung ein Fehler war, obwohl nach deterministischer Theorie es unvermeidlich war, da es schon geschehen war. Denn erst diese Wahl hat dazu geführt, dass die Nephyr ihre anfängliche Zurückhaltung (aus Furcht vor der Auslöschung durch den Urmohn, da noch in Hetman Hrafnas Besitz) aufgaben und den Befehlen Phaetons folgten. Das andere Lager jedoch besteht darauf, dass die bewusste Entscheidung ebenso unvermeidlich war wie ihr Ausgang, denn in dieser Epoche gab es noch nicht die Freiheit, die wir heute haben. "Der Kampf gegen Phaeton war kein eigentlicher Krieg, es war ein Aufeinandertreffen von Determinismus und Freiheit. Es war ein Konflikt zwischen Herrschaft und freiem Willen. Wie können wir da glauben, dass es Albertus Magnus freie Wahl war, das Buch jetzt zu erschaffen und nicht, wenn es die Geschichte erlaubt, was sie ohnehin tat?", fragt dazu der bekannte Philosoph und Freidenker Baelian von Glan.

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Re: Die letzte Sphäre

Beitrag von Tharon » 20 Jul 2017, 13:34

Geheimnisse der Welt I

Auszüge aus einer Sammlung von Aufsätzen über verschiedene relevante Aspekte. Entdeckt und geordnet durch Albertus Magnus, vermutlich im Jahr 220 n.G.B. Anschließend gelangte die Pergamentsammlung über verschiedene Umwege nach Yarun, wohl um sie vor dem Zugriff Phaetons zu schützen. Yarun war zu dieser Zeit fast unbehelligt geblieben vom Schrecken Phaetons oder der globalen Bedrohung durch den Jäger aus der Kälte. - Neu entdeckt durch Emes I., der die Schriften dem Orden von Schwert und Schild übergab, wohl in der Hoffnung, darin ein Mittel gegen beide Ungeheuer zu finden. Später verboten durch die Phaetonische Kirche. Nach dem Sieg an der Nebelküste verborgen in der Bibliothek Bashras. Heute gelagert im Geheimarchiv Tiefenberg. Neu sortiert durch Helemos VI.


~~~


Magomathische Errungenschaften

So ist es denn auch die Polonische Formelsammlung des Albertus Magnus, die uns einen genaueren Einblick in die Mechanik der Magomathik gewähren kann. Eine sich selbst wandelnde Formel bedeutet nicht nur, dass dem Träger große Macht über den Einzelnen und das Schicksal selbst gegeben wird oder die Gelegenheit, aus dem scheinbaren Nichts ein Etwas zu schaffen. Vielmehr muss festgehalten werden, dass die Steigerung der Entropie in bestimmten Bereichen des Raumes ebenso einhergeht mit einer Erhöhung der positiven Energie, aus der das Neue entsteht. Zu welchem Zwecke dies genutzt wird, steht auf einem anderen Blatt.
(...)
Der Homunculus-Zwischenfall ist daher ebenso in einen Noncorpus-Corpus-Komplex einzuordnen wie auch in einen anderen, namentlich in den Bereich der Mechanik der Magomathik, wie sie von Archimedon nach Ansicht des Buches, welches die Formeln enthält, vorhergesagt worden war. Nicht nur können die Gleichungen der Magomathik (auch: Polonik) aufgelöst und dann in Buchstaben dargestellt werden; ebenso ist es fast zwingend erforderlich, diese Gleichungen in Graphen zu erstellen. Aus diesen ergeben sich auf natürliche Weise geometrische Figuren, wie sie einst von Samariq nach Tectaria und schließlich Bretonia gekommen waren. Wie auch die Zahlen sind diese Figuren in sich selbst wandelnd und zeigen bildlich die Verschränkung der einzelnen Körperchen, wie sie im Microcosmos zu finden sind (und damit auch im Macrocosmos des Multiversums, dessen Teil wir sind).
(...)
Wir können so einen Kreis erstellen (nach den Regeln des Kreisumfangs des Archimedon), der mit einem kleineren Kreis eine Schnittmenge bildet. Die Dreiecke können natürlich in beide Kreise eingefügt werden. Interessant ist nun, dass sie innerhalb der Schnittmenge der Kreise ein drittes Dreieck bilden, das Albertus Magnus den "Schlussstein" genannt hat. Darin entstehen weitere Kreise und so fort. Dieses Symbol der Unendlichkeit ist letztlich auch das heroldische Symbol (Wappen) der Insel Blyrtindur.
(...)
Abschließend halten wir fest, dass die Magomathik ihren Ursprung auf der Insel Blyrtindur hat und auf eine phänomenale Weise nicht nur Erklärung für das Geschehen ist, das sich seit 214 n.G.B. zugetragen hat, sondern vielmehr darüber hinaus gehend ebenfalls eine Darstellung, wenn nicht gar Deutung dessen ist, was wir gemeinhin als göttliche Schöpfung bezeichnen. Ein Ketzer wäre man nun, würde man daraus schließen, dass die Götter gute Würfelspieler oder Gelehrte sind, aber mitnichten allmächtig.

---

Über die Meere dieser Welt

Viele Gefahren lauern in den Ozeanen (nach neuerlicher Bezeichnung "Weltmeere") unserer schönen Welt. Die Gefahren, die vom Faulwasser ausgegangen waren, scheinen rückblickend nur eine kurze Zeitspanne umfasst zu haben, jedoch muss verdeutlicht werden, wie tief der Einschnitt für die Bürger Bretonias, Midgards und der anderen Lande gewesen sein musste. Immerhin war für mehr als ein Jahr der Schiffsverkehr eine überaus lebensbedrohende Unternehmung, das Wasser in großen Teilen verseucht, bekannte Seewege abgesperrt. Mit dem Ende dieser Bedrohung wurden die Meere jedoch nicht sicherer: Aus Aufzeichnungen dieser Tage geht hervor, dass es ab Mitte 216 n.G.B. zu mehreren Angriffen durch nordische Flotten kam, welche wir heute Phaeton zurechnen. Die erste Attacke erfolgte vermutlich im Sommer besagten Jahres und hatte mehrere Teilziele, die nach heutiger Analyse in der Mehrheit auch erreicht worden sind. Ausgrabungen, die in den ehemaligen Nordlanden rund um Tilhold und Nordstein stattfanden, zeigen, dass es hier mehrere Schlachten gegeben haben muss, bevor der südlicher gelegene Ort Edailech und die Festung Eisenwall zerstört wurden.
(...)
Nördlich des ehemaligen Bretonischen Kontinentes befand sich das stürmische Nordmeer, das zwischen Bretonia und Midgard lag. Das heutige Schelf umfasst sowohl das ehemalige Land der Nordleute sowie das Meer. Es ist einem Reisenden zu empfehlen, Abstand zu halten von der Idee, eine Fahrt ins Ormurschelf zu wagen. Die Gefahr durch den Jäger aus der Kälte ist zwar vorerst gebannt, aber trotzdem wird es Jahr um Jahr kälter, und das Eis breitet sich aus.
(...)
Viel sicherer für den Reisenden ist wohl das Gelbe Meer, welches uns nach Yarun führt. Dies mag der Grund dafür sein, dass in den Folgejahren des Krieges gegen Phaeton und den Jäger aus der Kälte viele Flüchtlinge ihren Weg zum Atoll fanden, das uns allen Schutz und wenigstens einen teilweise währenden Frieden gegeben hat.
(...)
Die ehemalige Lirasische See, nun unter vollständiger Kontrolle der Korsaren des Südmeeres ist nichts für unerfahrene Seefahrer. Man bewaffnet sich lieber und reist in einer Flotte, anstatt es allein zu wagen.
(...)
Welche Geheimnisse die See der Sterne im Westen bereithält, wir werden es wohl nie mehr erfahren. Das Eis hat sich über alles gelegt, was wir noch hätten finden können. Wir wissen nicht, was aus Tectaria wurde oder wie der Exodus der Hüter in dieses Land geendet hat. Wohl aber kennen wir noch die Legenden über die Sterne, die in die See gefallen waren und dort neue wundersame Welten für die Nixen, Nymphen und Meerwesen schufen. Wir wissen noch von den Liedern über den Hüter Shru, der den Seefahrern Glück brachte, und wer träumt nicht davon, das Wrack der "Hohenfels" zu bergen, die in der Seeschlacht von Nyrcan gesunken ist.

---

Die Geschichte Brandariens, von der Vorzeit bis heute

Ob jene Hetfrau Branda, nach der das Protektorat Brandarien benannt wurde, eine wirkliche Gestalt war oder nur eine Legende ist, wissen wir nicht sicher zu sagen. Neuere Forschungen jedoch belegen, dass eine Hetfrau, die diesen Namen trug, eine wichtige Rolle bei der Rettung der Menschen aus dem heutigen Tal der Helden (nahe Neu-Bretonia, in der südlichen Schwarzebene) gespielt haben könnte. Kurz nach dem Ausbruch und der als "Erleuchtung" bezeichneten Katastrophe in den Bergen des Nordens begannen die Aufzeichnungen über besagte Person, die später beim Wiederaufbau des heutigen Norburgs beteiligt war. Als Grenzfestung und Siedlung der Schwarzmark spielt Norburg bekanntlich noch heute eine wichtige Rolle in der Verteidigung gegen das rebellierende Protektorat Brandarien.
(...)
In der präbretonischen Zeit wurde das damals als Wilderland bezeichnete Gebiet, in dem sich auch eine der mythischen erloschenen Quellen befinden soll, besiedelt von den ersten Menschen, die wohl nicht mehr als affenähnliche Wesen waren. Etwa zur selben Zeit aber siedelte das sogenannte Erste Volk, verwandt mit den Korsaren des Südmeers, in diesem Gebiet. Davon zeugen noch heute alte Ruinen und Festungen, die im Laufe der Jahrhunderte verfielen und erst in bretonischer Zeit von den Wilderlandlords aufgebaut und bewohnt wurden.
(...)
Nach dem nahezu vollständigen Aussterben des Ersten Volkes, verursacht durch den Fall Beshars und dem Erstarken der Finsternis, deren Fragmente heute im Tempel bei der Sternwarte Brumalis gelagert werden, entwickelten sich aus den ersten Menschen allmählich weniger affengleiche und eher menschenähnliche Kreaturen, die jedoch verdrängt und ausgelöscht wurden durch die rasante Entwicklung der Wolfsdrachen und Vendu in diesen Bereichen des Landes. Nach der Landung des Liranus und in den Folgejahren wurden Grenzfestungen (Wilderberg und Nordstein) errichtet, welche die zahlreichen Schrecken des Landes, sowie die später einfallenden Nordleute fernhalten sollten.
(...)
Nachdem die Invasion durch die Blodhord erfolgreich zurückgeschlagen wurde, erhielten die Nordleute das Gebiet rund um Tilhold (den heutigen Aschelanden) und die heutigen Schwarzmärker besiedelten das heutige Nordburg, das damals noch Nordstein genannt wurde. Die beteiligten Vasallen der Krone erhielten Festungen im Wilderland, die sie aufbauten und fortan unterhielten. Hier begann auch das Erstarken jener Bretonen, die schon vorher in das Land gezogen waren, aus Flucht vor dem Gesetz oder dem Wunsch nach persönlicher Freiheit. Dieses sogenannte Freie Volk (Wilderländer) unterhielt im Thronfolgekrieg und auch danach freundliche Kontakte zu den Nordlanden und auch Bretonia. Diese wurden erst auf die Probe gestellt als die Kavernen der Dunkelheit entdeckt wurden.
(...)
Mit der Katastrophe, welche die Schwarzberge heimsuchte, endete denn auch der Kontakt zum heutigen Brandarien. Erst die Expedition durch Cyrian II. öffnete neue Handelswege, gab dem damaligen Reich die Gelegenheit, die Festungen erneut aufzubauen und nunmehr dem freien Volk die Chance zu geben, sein Glück hier zu versuchen. Nach dem Aufstand der Wilderlandlords - nach neuen Forschungsergebnissen Resultat einer Infizierung durch Phaeton - entstand eine Zeit des Friedens für Brandarien, und Skjalgur II., sowie Muracan und Kithor wurden zu den drei Helden des Schwertes, nachdem sie die erneute Gefahr durch den Auslöser der Nacht verhinderten.

---

Die Gebirge und Gipfel der Welt

So kennen wir denn auch in Tectaria viele Gebirge, die das Landschaftsbild entscheidend prägen. Begonnen mit dem Berg Breton, der über der gleichnamigen Bucht thront und allmählich ins Prinzipaliengebirge aufgeht, sowie die Reffel, benannt nach dem gleichnamigen Fluss, der im großen Binnenmeer Gregoria endet. (...) In Davoria kennen wir die Tarpaten, benannt nach dem legendären Gründer der Provinz, Tarpanus I. (...) Der große Gipfel des Berges Immerhoch ist Teil der tectarischen Alpen, die das Kernland vom Hinterland trennen.
(...)
In Marjastika gibt es so viele Berge wie es Dschungel und Flüsse gibt. Einer der größten Berge, im Kernland gelegen, ist der Berg des Westens. In den Kavernen darunter dürfen wir das Zentrum der Macht der Königin des Westens vermuten. (...) Ob das Gebirge Uxtlan noch weitere inaktive Vulkane besitzt, ist umstritten. Der Berg Xtlan-Uruk jedenfalls ist einer davon und sehr aktiv. In der Vergangenheit muss es mehr als einen Ausbruch gegeben haben, wovon die Aschelande zeugen, in dem die Drachenartigen dieses ungeheuren Landes leben.
(...)
Von der Urheimat der Minotauren, die östlich des Schelfes liegt und vollständig vulkanisch sein soll, wissen wir nur sehr wenig, da es nur eine bezeugte Reise gibt und die Minotauren selbst keinerlei Informationen über ihre Heimat preisgegeben haben. Diese eine bezeugte Reise wurde von Personen aus Blyrtindur begangen, und sie hielten sich wohl sehr bedeckt darüber, was sie gesehen haben.
(...)
Schließlich kennen wir noch Berg und Gebirge Gruschkahal, der Urheimat der Zwerge, auf der gleichnamigen geschützten Insel gelegen. Es gab mehrere bezeugte Reisen dorthin, und es heißt, dort sei die Ewige Flamme zu finden, welche nach heutigem Wissensstand eine polonische Erscheinung ist.
(...)
Von den Bergen Samariqs gibt es zwei, die von Bedeutung sind. Der Berg Al'Amut im Süden von Bashra und der sogenannte Berg Sin'Ai, auch Tempelberg genannt.
(...)
Von den Bergen Midgards gibt es unheimlich viele und ebenso viele Namen. Es gibt den Odinsberg, Freyas Schoß, Thors Hammer, Thors Zwillinge, den Heimdallsgipfel, die Heltürme und ebenso den Ostfolder Hügel, sowie den Jütlandberg. Im Inland hat es so viele Gebirge, das es uns unmöglich erscheint, sie alle aufzuzählen. Im Schelf gelegen ist der Jorgansgipfel, der Thron des Winters und der Kaltberg. Ein weiteres Gebirge soll in der Leere sein, aber weder kennen wir einen Namen noch wissen wir, ob dies stimmt.
(...)
Das Land Bretonia hat seine Berge eher im Norden als im Süden. Ist der Süden fast ausschließlich Flachland, einzig nennbar wären die namenlosen Berge, welche die Finsterklamm bilden, sowie zwei größere Berge in der eigentlichen Finsterschlucht (der Ecaltansberg und der Berg der Dunklen Mutter), so besteht der Norden aus zwei großflächigen Gebirgen, den Südlichen und Nördlichen Schwarzbergen, welche die Täler dazwischen wie ein Schild umschließen. Bei der Tilholdburg und Nordstein gelegen, bilden die Zwillingsgipfel des Rokilsberges ebenso einen Wall, der ein Tal umschließt. Letztlich finden wir im Norden ebenso den Goblingerhügel, sowie den Engelsgipfel südwestlich davon, wo das Land allmählich übergeht in die Kraterlande, wovon der Klingenberg der einzig durchgehende Fels in einer ansonsten kluftartigen Landschaft ist.

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Re: Die letzte Sphäre

Beitrag von Tharon » 05 Aug 2017, 12:59

Dekrete, Erlasse, Verkündungen

Sammlung von königlichen Dekreten, anderen Verkündungen und Schriftstücken. Entdeckt von Mikas Polonius-Maestlin, Urenkel der Sara Polonius und Jamred Maestlin. Ursprünglich aufbewahrt von Erzmaga Aethel im Dritten Jahr des Langen Winters. Übergeben an Wissensbewahrer Nathaniel und Ledharien von der Zerbrochenen Insel. Letzte Zeugnisse der Allianz gegen den Orden des Phaeton und den Eisigen Heerwurm.


~~~


Streitschrift der "Söhne Bretonias", vermutlich aus dem Jahre 216 n.G.B.

Kinder Bretonias!

Lange genug haben wir gezittert, gelitten.
Lange genug haben wir jenen gehorcht,
die nie das Beste für unsere Heimat im Sinn hatten!
Wir leben unter der Knechtschaft von verlorenen Kindern,
welche den rechten Weg verlassen haben!

Wo sind die, die uns beschützen sollen?
Sie sitzen in befestigten Villen, Burgen und Palästen,
schlagen sich den Bauch voll von EUREN Steuern
und vernachlässigen das, was ihre Pflicht ist.
Denn mit jedem Recht kommen ebenso Pflichten hinzu,
Verantwortung und Demut vor jenen, die sie ernähren,
vor EUCH!
Euch Bauern, Hirten, Händlern und Handwerkern!
Doch wir stehen nackt da,
ungeschützt,
ungeliebt,
unfrei!

Ihr wollt Beispiele für diesen Frevel?
Hier sind zwei:
Eine Nordfrau namens Hlifa Waldyr,
sie residiert in Burg Hohenfels,
und sie teilt das Bett mit einem Tectarier!
Und es kommt noch schlimmer:
Habt Ihr nicht gelesen oder gehört,
was sie mit Bretonen tut?
In einem standrechtlichen Verfahren
wurden unschuldige Bürger Bretonias
eines Verbrechens bezichtigt,
das zweifellos eine Lüge und falsche Anschuldigung war,
um ihre eigenen brutalen Taten zu rechtfertigen:
Ja, sie hat sie persönlich erschlagen und
ihre Leichen gepfählt!

Ein weiteres, viel grausameres Beispiel:
Unsere eigene Königin ist die Tochter
einer Keltenfrau!
Warum bestimmen die Kelten über unser
Schicksal, warum keine Bretonen?
Selbst die königliche Ziehmutter ist eine
bekannte Hexerin des Volkes aus dem
verwunschenen Tiefenwald!

Werden wir erst handeln,
wenn es zu spät ist?


---


Verkündung des Königshauses, Jahr 216 n.G.B.

Verkündung des Hauses Breton, des Königshauses:

Höret, Höret,

Mit dem heutigen Tage sei verkündet und erlassen,
dass die Königliche Armee, namentlich die Heeresgruppe Nord I
unter dem Kommando von Sir Leyris
in das Wilderland ziehen wird,
um die Verbündeten des Königshauses und aller Bretonen,
die dem Hause Breton und seinen Verbündeten im Krieg um den Thron,
der dem Hause Breton und namentlich Theresa I. von Breton zusteht,
beigestanden haben,
zu schützen:

Von heute an sei das freie Gebiet im Wilderland weiterhin frei,
doch seine Herren, namentlich Kithei, Oshinya und Sverka,
unter dem persönlichen Schutze der Königin Theresia!

Jeder Angriff auf das Freie Volk des Wilderlandes
wird als kriegerischer Akt gegen das Reich Bretonia
und seine Bürger gewertet!


---


Anonyme Schrift, die in den Kernlanden Bretonias im selben Monat aufzufinden war, im Jahre 216 n.G.B.

Völker Bretonias!

Wisset, dass viele große Gefahren auf uns lauern:
Jener Eisige Heerwurm, der das Mutterland Tectaria verwüstet hat,
trachtet nun uns nach dem Leben!

Desweiteren:
Vampire, die bereits Prinzessin Alysare angegriffen haben,
werden nicht eher ruhen, bis wir alle gestorben sind,
zu willenlosen Dienern wurden oder wie sie werden!

Beobachtet eure Nachbarn,
berichtet der Stadtwache von allen seltsamen Aktivitäten!
Sie könnten schon in euren Kellern und Häusern sein,
vielleicht sind es eure Freunde oder gar Mitglieder
eurer Familie!

DER FEIND HÖRT MIT!


---


Warnschrift des Königshauses, Jahr 216 n.G.B.

Höret, Höret,

Die Heeresgruppe Nord I. lässt vermelden, dass die unter
Protektorat gestellten Kastelle der abtrünnigen
Wilderlandlords Brylod, Garrilton und Roglund weiterhin unter dem
Schutz der Krone stehen.

Das Haus Aestrinor, dessen Lord Cleophos sich derzeit noch
in Gewahrsam in Midgard befindet, ergeht offiziell an den
Protektor der Kolonie Terra Brumalis auf Blyrtindur,
Velas von Aestrinor, der angehalten wird, einen würdigen
Vertreter zu finden, welcher das Haus verwalten wird.

Das Haus Yren wurde offiziell von Lord Phaeron von Yren
aufgegeben, nachdem es auch dort zu Angriffen durch
Vampirdiener gekommen ist.
Dem Hause Yren wurde ein temporärer Sitz in den
Kernlanden angeboten, doch Lord Phaeron von Yren
hat dies abgelehnt und gilt zur Zeit als abtrünnig:
In einem offiziellen Schreiben an Lord Baelon von Glan,
Kanzler des Bretonischen Reiches, hat Lord Yren aller
Titel entsagt, bevor er weiter gen Norden gezogen ist.
Zur Zeit gelten Soldaten des Hauses Yren und Lord Yren
selbst als Feind des Reiches mit unbekannten Zielen.
Bretonen, seid gewarnt:
Die Mitglieder des Hauses gelten als fähige Lebaner und
ausgezeichnete Kämpfer.


---


Erlass des Königshauses im selben Jahr

Erlass des Königshauses,
namentlich Königin Theresia von Breton:

Höret, Höret!

Volk und Bürger Bretonias,

im Zuge der Truppenbewegungen Richtung Norden,
um die Wilderländer vor weiteren Übergriffen durch
den neuen Feind zu schützen,
und im Zuge der allgemeinen Veränderungen der politischen Landschaft,
wird der Sitz des Hauses Dagharn aufgegeben.

Lord Brutus und Lord Jardor von Dagharn
werden bis auf weiteres das Freidorf Edailech
und die Südlichen Schwarzberge jenseits des
Eisenwalles unter ihren Schutz stellen und sichern,
um die Angehörigen der Norwingar, Huginner und
Waräger, die bisher diese Aufgabe übernommen haben,
zu entlasten.
Unsere Freunde in den Nordlanden wurden selbst
Opfer eines Vampirangriffes.
Wir schließen sie unsere Gebete ein.

Lord Jardor von Dagharn wird der große Wachturm,
ehemals als Turm Iridai bekannt, zugesprochen.
Lord Brutus von Dagharn indes wird seinen Sitz
direkt in Edailech erhalten.

Es sei weiter darauf hingewiesen, dass im Gegenzug
das Haus Dagharn sich bereit erklärt hat,
ebenso die Bretonische Armee zu entlasten und somit
von heute an das Freidorf Bredorf unter seinen Schutz stellt.
Dies gibt Lord Martus von Brioless die Gelegenheit,
Burg Wilderberg im Breland nach der Schlacht um
selbige zu restaurieren, sowie die Breländische Miliz
nach zahlreichen Verlusten neu zu formieren.


---


Erlass des Hauses Dagharn, kurz darauf

Bürger Bredorfs,

mit Freuden verkündet das Haus Dagharn,
von nun an die Aufgabe zu übernehmen,
sowohl die Kernlande als auch die Südlichen Schwarzberge
in Umgebung des Dorfes Edailech zu schützen.

Per Dekret wird angeordnet, dass der Zugang
zur Glasinsel fortan nur mit persönlichem
Sendschreiben des Königshauses, der Kanzlei des Bretonischen Reiches
oder des Hauses Dagharn möglich sein wird.
Es gibt Grund zur Annahme, dass der flüchtige Lord Yren Asyl
auf der Glasinsel gefunden hat.

Elaya, die von der Glasinsel in die Kernlande reisen,
haben ein entsprechendes Schreiben des Rates der Elaya
mit sich zu führen.
Elaya, die Zutritt zur Glasinsel verlangen,
haben sich lediglich namentlich auszuweisen.

Bürger des Reiches, Bürger Edailechs,

fortan wird das Haus Dagharn die Südlichen Schwarzberge sichern.

Aufgrund vermehrter Angriffe durch unbekannte Nordmannen,
welche ebenso unsere Verbündeten in Tilhold angegriffen haben,
werden die Grenzen in die Schwarzberge, dies beinhaltet den Weg
zur Marmorbrücke, nun durch das Haus Dagharn gesichert.

Nordmannen, welche Edailech von Nord oder Süd her betreten wollen,
haben sich schriftlich auszuweisen oder sie werden des Landes verwiesen.
Dies geschieht zum Schutze der Bürger Bretonias wie auch der Bewohner
der Nordlande, ob Bretone, Nordmärker oder Nordmann.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass das Haus Dagharn
eine offizielle und unabhängige Untersuchung einleiten wird,
was die Hinrichtung einiger bretonischer Bürger
durch Haus Waldyr-Farth betrifft.

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Re: Die letzte Sphäre

Beitrag von Tharon » 12 Aug 2017, 14:37

Geheimnisse der Welt II: Im Augenblick

Sammlung kurzer Sentenzen aus dem Verbotenen Buch des Albertus Magnus. Entdeckt und geordnet durch König Alysir, Zeitpunkt unbekannt. Anschließend gelangte die Sammlung über verschiedene Umwege nach Neu-Bretonia, wohl in den Jahren des Langen Winters, vor dem Vergessen. Heute gelagert im Archiv "Nacht II", unter Aufsicht der Archäologischen Gesellschaft.


~~~



Die Hexe der ersten Tage

Im Augenblick keine Gedanken. Keine Bewegung. Kein Sehen oder Hören. Und doch ist sie dort, wo sie sein will.

---

Der Tectarier

Er wirft einen letzten Blick auf die alte Heimat, während die anderen an Bord gehen. Zwar hat er beschlossen, vorerst in den noch halbwegs warmen Gewässern zu verweilen, aber es würde wohl das letzte Mal sein, dass seine Füße den Boden des Landes berühren. Er schert sich nicht um das Schicksal der Kirche. Doch bei all dem Grauen der Vergangenheit ist dies immer noch die Erde, die ihn geboren und zu dem gemacht hat, was er heute ist. Als sein Weib und die anderen ihn gerade nicht ansehen, nimmt er einen Stein auf und steckt ihn unter den Mantel - im Augenblick die einzig greifbare Erinnerung an etwas, das nun unter Eis und Schnee begraben bleiben würde.

---

Der falsche Hetman

Im Augenblick sitzt der Mann aus Erde in der Taverne und hört einem Lied zu, das die Schankmaid für ihn singt. Er versteht die Worte, aber er kann sie nicht in Verbindung bringen mit etwas anderem als dem bloßen Gesang. Es sind Töne, nicht mehr. Weder hat er ein Leben gelebt noch etwas erreicht zu irgendeiner Zeit. Einzig die Befehle des Meisters zählen für ihn. Gäbe es einen Weg, dies zu ändern, er würde diesen sehen aber nicht beschreiten wollen. Plötzlich hebt er die Hand, und das Mädchen hört auf zu singen. Jemand muss hier sein, etwas stimmt nicht.

---

Der Novize

Im Augenblick lauscht der Novize einer Predigt des Ältesten. Irgendwie hat er immer gedacht, der Abt wäre der Älteste im Kloster. Da hat er sich wohl geirrt. Es ändert ja nichts an seinen Schwur. Er hat das Geschehen im Wald überlebt - und das muss ein Wunder gewesen sein. Also widmet er sich nun den geistlichen Dingen. Es scheint ihm der beste Weg zu sein, das Leben zu bestreiten. Er hat keinen mehr. Das Wandern hat ihm kein Glück gebracht, man hat ihn schon einen Landstreicher genannt. Und so enden wie viele will er nicht. Die Lehre beim Schmied oder in der Akademie, ja, das wäre etwas für ihn gewesen. Aber ohne einen klimpernden Geldbeutel oder Leute, die für ihn bürgen, wird das sowieso nichts. Vielleicht erfährt er hier endlich, was der Traum bedeutet. Steine, die im Mondlicht glühen.

---

Der verliebte Zauberer

Im Augenblick bedient der Zauberer wieder einmal das Ecaloscop. Es muss doch einen Weg geben, seinem Freund zu helfen! Irgendwie muss die Frau gerettet werden, das steht fest. Der Zauberer hat seinen Mut in der Quelle unter dem Leuchtturm gefunden, er wird ihn doch jetzt nicht schon wieder verlieren? Nein, er muss sich einfach daran erinnern, wie stolz die Turmherrin auf ihn ist - und natürlich die Walküre. Aber so mutig, sie zu einem Picknick oder Tanz einzuladen wäre er natürlich nie im Leben. Sie würde ihn sowieso auslachen. Außerdem ist das doch nichts für Dunja. Sie erlebt lieber gefährliche Abenteuer und tötet Drachen oder so etwas. Sie ist ja auch schon verheiratet, mit Thor oder Odin oder allen von ihnen. Mit den Göttern legt man sich besser nicht an. Viel zu gefährlich. Davor fürchtet er sich natürlich immer noch - aber das tun bestimmt alle. Nur Dunja nicht. Sie ist so schön und mutig. Ach ja...

---

Die Mutter der Königin

Der Besuch von Dunja und den anderen hat beunruhigende und seltsame Dinge offenbart. Etwas stimmte ganz und gar nicht mit Aldwyn, der sich mal Albertus, dann wieder Philemon genannt hat. Und was sie gesehen und gehört haben, hat die Dinge nicht weniger kompliziert gemacht. Sie hofft, dass es Ofeigur gelingt, Albertus zu erreichen, der immer noch am Herz der Insel ist, wie sie vermutet. Etwas an Ofeigurs Verhalten, wie er gesprochen hat und was er gesagt hat, kommt ihr ebenso seltsam vor. Etwas geht vor sich auf Blyrtindur. Hoffentlich ist Liurroccar wohlauf. Sie legt einen weiteren Umschlag auf die Stirn des alten Abtes, dann packt sie ihre Tasche und macht sich wieder auf den Weg in die Stadt, um nach Baelon und Alysare zu sehen. Im Augenblick ist sie in Sorge über tausend verschiedene Dinge.

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Der Burgherr

Im Augenblick beaufsichtigt er die Reparaturen des großen Turmes, der in der Schlacht mehrfach von Geschossen getroffen wurde. Ohne die Allianz hätten sie die Burg niemals befreien können. Man könnte sich fragen, wie oft Bretonia noch die Hilfe von Verbündeten brauchen würde. Es scheint, als würde das Land nie ganz auf eigenen Füßen stehen können. Und nun hat man ihm auch noch das Breland genommen. Sicher, Baelon meint es gut, und es stimmt, dass die Miliz dezimiert ist. Aber ausgerechnet Brutus und Jardor von Dagharn? Nein, zufrieden ist der Burgherr nicht. Insbesondere ist zu vermuten, dass Jardor diese Sache für seine eigenen Ziele ausnutzen wird. Denn wie man hört, hat das Haus Dagharn nun auch die Kontrolle über Edailech.

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Der Pionier unter dem Berg

"Noch 18 Tage. Und wir haben immer noch keine Lösung. Lasst euch mal was einfallen!", brüllt er und trinkt noch einen Schluck Feuerhauch. Das scheint ihm recht passend zu sein, da bald der Vulkan ausbrechen würde und ein Feuerhauch das letzte Ding sein wird, was sie alle zu sehen kriegen werden. Der Runenmeister studiert immer noch die Kristalle am Pult, die Wachen durchsuchen das Gewölbe nach weiteren Hinweisen. Sein Gemecker macht es bestimmt nicht leichter. Und dann gibt es da ja auch noch dieses Problem mit den Tunneln. Da wissen zu viele von. Vielleicht muss bald gehandelt werden, zur Not auf eigene Faust. Es wird Tote geben, das steht fest. Irgendwie hofft er, dass der verfluchte Berg vorher in die Luft fliegt. Im Augenblick scheint das ein vernünftiger Wunsch zu sein.

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Der besorgte Bruder

Die Stunden vergehen irgendwie nicht. Den Plan hat er verstanden, und irgendwie hat er auch akzeptiert, dass sein Hetman vermutlich tot ist oder schon einer von ihnen. Aber dass seine Schwester in der Nähe des Betrügers ist, ihm Met serviert und Lieder vorsingt, das gefällt ihm überhaupt nicht. Wenn der kleine Mann versagt, dann ist sie erledigt - und die ganze Ostfold mit ihr. Er betet nicht oft zu den Göttern, denn sie hören nie richtig zu. Aber im Augenblick kann er sich nur darauf verlassen - und darauf dass die Skjöldburer wissen, was sie tun.

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Der Mann der Vielen Gesichter

Im Augenblick fragt er sich nicht, ob es die richtige Entscheidung ist. Der Prophet hat ihn und alles was ihm wichtig ist verraten. Ein solches Bündnis ist ein schwerer Fehler, aber er hat es dennoch getan. Der andere ist nie vertrauenswürdig gewesen, und das ist er auch heute nicht. Doch die Wahl ist getroffen worden - er muss nun auch wählen. Das Angebot des Hüters ist wenigstens ehrlich, die Ziele deutlich. Er hat ihm etwas versprochen, das er nicht ablehnen kann oder will. Mehr als sein Onkel ihm jemals gegeben hat.

---

Der Seher

Wie er im Augenblick in die Ferne schaut, die er niemals erreichen wird, bemerkt er die Sorge seines treuen Begleiters. Hinter den steinernen Augen, die immer müde scheinen, liegt ein großes Verständnis für das, was in der Welt vorgeht. Aber heute weicht dem Verstehen eine Furcht, die der Seher nie bei ihm wahrgenommen hat. Die Furcht, dass sein Vetter niemals die eisigen Klauen des Feindes verlassen würde. Doch es zeigt dem Seher noch etwas anderes: Dass der wahre Feind dort oben in der Kälte verweilt. Phaeton ist mächtig, aber selbst er hat kein Mittel gegen den, der aus der Kälte gekommen ist. "Schau. Haben wir das vorher schon gesehen?", fragt sein Begleiter plötzlich. "Nein, das haben wir nicht. Ich habe mich geirrt. Phaeton selbst ist das, was gebraucht wird."

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Der Traumleser

Die Wunde ist im Augenblick kaum zu spüren, und er fragt sich, wieso die Nephyr ihn weder getötet noch entführt haben. Sie hatten doch jede Gelegenheit, als er von den Wachen abgeschnitten worden ist. Etwas muss sich geändert haben, aber was? Nun, jetzt ist keine Zeit für diese Gedanken. Das Lager muss gesichert werden, und er hofft, die Hüter kommen bald zurück. Das Feld am Strand ist größer geworden. Was auch immer gerade unter der Insel passiert, es hat schlimme Auswirkungen, nicht nur hier. Auch im Tiefenwald, wie Heron ihm erklärt hat. Hoffentlich geht es Liurroccar gut. Er muss ihr noch erzählen, dass er die Insel nicht verlassen wird. Soll sich doch ein Vertreter um Cleophos Anwesen kümmern. Das ist nichts für ihn.

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Der zweifelnde Mönch

Die Worte des Ältesten rauschen nur so vorüber. Wie ein Wind im Frühling, der einen kurz daran erinnert, dass der Sommer noch nicht gekommen ist, den man aber kaum wirklich bemerkt hat. Seine Gedanken sind im Augenblick anderswo, wandern umher, auf der Suche. Die Nachricht der Druidin, dass Abt Aldwyn zu Besuch im Tiefenwald ist, hat ihn nicht beruhigt. Er hätte so eine Reise doch angekündigt und nicht ohne ihn unternommen, oder? Nein, etwas geht vor sich. Leider kann er die Abtei gerade nicht verlassen, denn der Neuling braucht etwas Beistand. Scheinbar hat er etwas gesehen, was er nicht hätte sehen sollen. Und dann hat man ihm auch noch Besucher angekündigt: Maga Aethel und ihr Begleiter Fynn. Ob das etwas mit Aldwyn zu tun hat?

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Die magomathische Erscheinung

Zahlen sind alles, was sie sieht. Wie kann sie ihren Rettern nur erklären, dass sie weder ihre Gesichter erkennt noch ihre Stimmen hört, wie sie es früher gekonnt hat? Jedes gesprochene Wort ist eine Formel, jede Bewegung erzeugt eine Gleichung, und jeder Ton ist entweder Musik oder eine noch höhere Gleichung als die vorherige. Im Augenblick hinterfragt sie gar nichts davon, denn das kann sie auch nicht. Nein, sie will es nicht. Es scheint, als würde sie Dinge sehen, bevor sie geschehen. Geometrische Formen sind dort, wo das Meer gewesen ist. Das Schiff ist ein Kreis, der sich auf einem endlosen Gewebe von Linien fortbewegt. Jeder würde augenblicklich vor Furcht erstarren, aber die magomathische Erscheinung hingegen will aufgehen in der Perfektion des Momentums.

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Der schlafende Erzähler

Jetzt im Schlaf sind seine Gedanken endlich wieder seine eigenen, und er träumt ganz bewusst, als wäre er noch wach. Er sieht einen Mann, an den er sich kaum erinnern kann, wie er in der von Feuer erleuchteten Dunkelheit zu Boden sinkt und einschläft. Er sieht Dinge, die er sich nie erträumt hätte, und er hört den Herzschlag der Schildkröte. Das Gefühl erinnert an den Tag, als er aus der Quelle getrunken hat. Der Tag, an dem sein Leben sich verändert hat. Und die Folgen reichen bis heute.

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Der doppelte Diener

All die Dekrete und Verkündungen, sie hängen ihm zum Halse raus. Nicht dass sie nicht wichtig wären, aber am liebsten würde er persönlich auf sein Ross steigen, sein Schwert ergreifen und diese Söhne Bretonias, wie sich die Unruhestifter nennen, daran erinnern, was Bretonia ist! Notfalls kann man sie einen Kopf kürzer machen und vergessen. Aber leider ist das nicht so einfach. Denn erstens gibt es das Gesetz und zweitens folgen ihnen meist schlimmere Gesellen nach. Nein, man muss sie anders erwischen. Vielleicht ist Brutus von Dagharn die beste Wahl dafür. Leider hat diese ganze Sache einen Haken, den er nicht so einfach loswerden kann: Der andere Dagharn ist ein Problem. Eines, das nicht einfach zu lösen ist. Er hat gehofft, Jardor wäre zufrieden mit Edailech. Aber schon liegen die nächsten Forderungen auf des Dieners Schreibtisch. Etwas Wein hilft vielleicht für den Augenblick. Er nimmt den Krug, füllt ihn, dann noch etwas von der Phiole, die ihm Schwester Isanya gegeben hat. Schon geht es etwas besser.

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Der listenreiche Dieb

Auf dem Weg zum Treffpunkt fragt sich der Dieb, ob es nicht klüger gewesen wäre, auf gewisse Dinge zu bestehen. Selbst die getroffenen Abmachungen kommen ihm vor wie Almosen. Nicht, dass es nicht großzügig wäre. Aber genau da liegt sein Problem. Geschenke nimmt er nicht gern an, und Großzügigkeit ist der kleine Bruder der Eitelkeit. Für den Augenblick hilft er, weil es sein muss. Aber bei der nächsten Gelegenheit wird das anders ablaufen.

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Der Herold mit der Dornenkrone

Im Augenblick schaut er auf die endlose Weite des Landes. Der Meister hat ihm befohlen, auf die See zu schauen. Ist etwa jemand auf dem Weg hierher? Wissen diese Narren denn nicht, dass es kein Entkommen gibt und man deshalb erst recht nicht dem Monster in das Maul schauen sollte? Das Auge des Meisters sieht alles, und er, der Herold, ist sein Wort. Ein Befehl, und der Eisige Heerwurm verschlingt ganze Landstriche. Es ist ein Wunder, dass Midgard noch nicht unter dem Eis verschwunden ist wie Tectaria. Aber der Meister hat besondere Pläne mit dem Land, und außerdem ist das Endziel des Heerwurms die Quelle der Insel. Der Herold bewegt den Kopf, und mit jedem einzelnen Muskel, den er rührt, bohrt sich seine Krone tiefer in die Stirn. Es ist der Preis für alles, was er immer gewollt hat. "Einst war ich frei und ohne Macht. Nun habe ich Macht, aber ich bin so unfrei wie der Schimmel unter dem Dach."

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Das Ebenbild des Erzählers

Kaum dass er an Bord ist, umfängt ihn eine unheimliche Müdigkeit. Die Ereignisse haben ihn wohl sehr geschafft. Eben noch schaut er hinaus auf das kalte Land, im nächsten Augenblick fallen die Augen schon zu, und er sieht die seltsamsten Dinge. Eine Schildkröte, Steinkreise, ein Wesen ganz aus Eis und sich selbst, wie er in die Arme einer gerüsteten Frau sinkt.

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Die Kundschafterin

Natürlich wird sie ihre Heimat unendlich vermissen, genau wie die Leute, die sie aufgenommen haben, nachdem sie ihre Familie verloren hatte. Aber im Augenblick hat sie das Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben. Sie würde Philemon und die anderen nicht aus den Augen lassen. Außerdem hat sie sich schon oft vorgestellt, wie sie Liranus Land betreten würde, wie es wohl aussehen würde und was für Abenteuer sie dort erwarten werden.

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Der Untote Lord

Er hat ihnen von Neas erzählt. Wie der junge Knappe ihn von Anfang an beeindruckt hat und im Gegensatz zu seinen Kindern ihn nie enttäuscht hat, in all den Jahren nicht. Auch dessen Reise nach Gruschkahal hat er nicht unerwähnt gelassen. Es bleibt zu hoffen, dass Bretonia gerettet wird. Er hasst das Land nicht, nur seine unfähigen Herrscher. Aber es hat sich ja eine neue Möglichkeit aufgetan: Eisenwall. Ein Einkauf. Das einzige, was er nun benötigt, ist ein wenig mehr Gold als die anderen Anbieter - nun... oder überzeugende Argumente, dass sie ihre Gebote zurückziehen. Im Augenblick ist das die interessantere Möglichkeit.

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Der Mann mit den Tausend Seelen

Zurück im Gewölbe schaut er nur kurz zu seinem Volk und befiehlt umgehend, die Fesseln der Frau zu lösen. Mit seiner Zustimmung, die er dem Hüter und den anderen gegeben hat, ist die Entscheidung für alle Nephyr gefallen. Sie werden versuchen, den Ausbruch zu verhindern, sollten die anderen daran scheitern. Das einzige, was nicht passieren darf: Phaeton darf nicht bemerken, dass er getäuscht wird. Es wäre das Ende für alle Nephyr. Man hat ihm garantiert, dass der Hetman Skjöldburs den Mohn nicht einsetzen wird. Im Augenblick glaubt er daran. Aber die Dinge ändern sich bekanntlich schnell.

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Der Gesandte des Zerfalls

Die Neuigkeiten, die er im Augenblick erhält, lassen ihn durchaus zweifeln, ob die Annäherung vor dem Tor der Quelle die Wahrheit oder nur eine Lüge gewesen ist. Wieso sollten sie das tun? Was versprechen sie sich von diesem Handel? Ihre neuen Verbündeten sind nichts anderes als listenreiche Diebe, und eines Tages werden sie erneut ihr wahres Gesicht zeigen. "Nein, wir handeln noch nicht. Wir warten, ob sie sich erklären wollen." Dann legt er eine Hand an sein Gesicht, als sich weitere Würmer durch sein Auge in die Freiheit bohren wollen.

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Die Mutter aus der Außenwelt

Im Augenblick ist sie aufgewühlt, um es milde zu sagen. Schon der Angriff auf Alysare ist unvorsichtig, unklug und gefährlich gewesen. Was verspricht er sich davon? Eine verwandelte Prinzessin wird sicher nicht zur Herrscherin gekrönt werden, wenn die Königin der Quelle nicht mehr ist. In diesen Momenten wünsch sich die Mutter immer, sich einfach offenbaren zu können. Leider hat das Buch des Albertus Magnus anders entschieden, und die Kräfte der Außenwelt müssen anders genutzt werden. Nyr-Ghul wäre eine Möglichkeit, aber auch ihn hat er sich schon genommen. Es bleibt also nichts anderes als weiter den eingeschlagenen Pfad zu gehen. Der Kanzler der Bretonen muss beschützt werden. Sie hat ihm genug Phiolen gegeben, damit seine Handlungsfähigkeit sichergestellt ist. Als nächstes muss sie sich um den Jungen kümmern. Ob er seinen wahren Namen kennt?

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Der neue Turmherr

Die Nachrichten, was sich im Breland zugetragen hat, kümmern ihn nicht. Früher oder später wird man einsehen, dass die Söhne Bretonias mehr sind als ein paar Unruhestifter. Die Aufzeichnungen Trars, die er einem Kundschafter Caldorvans abgenommen hat, sind recht hilfreich gewesen. Es ist an der Zeit, dass die Söhne ein wenig Unterstützung erhalten - die Soldaten des Salamanders scheinen durchaus geeignet dafür sein. Bald wäre alles in Position. Die einzige Sorge bereiten ihm die Krieger auf der anderen Seite der Marmorbrücke. Es bleibt zu hoffen, dass der Angriff der Vampire auf Tilhold nur eine erste Welle gewesen ist. Die Nordleute müssen im Augenblick beschäftigt bleiben. Sie sind die einzigen, die dem neuen Turmherrn noch gefährlich werden können.

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Der Wagenlenker

Alles ist dort, wo es hingehört. Bald werden alle eins werden. Wenn das Eternum gesammelt ist, muss er zuschlagen. Und selbst wenn er den Augenblick verpassen würde, es bleibt immer noch die andere Möglichkeit. Der Vulkan kann das halbe Land einäschern, und die Verdunkelung der Sonne würde ausreichen, eine Massenverwandlung zu beginnen. Nur so kann das verhindert werden, was er in der Sonne gesehen hat. Nur so kann alles eins werden und das Vergessen zurückgedrängt werden. Das Vergessen, das sich mit jedem Tag der Quelle nähert. Genährt von der Kälte des Einen, der seinen wahren Namen kennt. Nur deshalb hat er den Angriff auf die Ostfold und Skjöldbur in Gang gesetzt. Niemand darf den Jäger erreichen.

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Der Prediger des zweiten Wortes

Im Augenblick schaut er auf seine Herde, und was er sieht, erfüllt ihn mit einer Mischung aus Ehrfurcht, Demut und der Überzeugung, den rechten Pfad eingeschlagen zu haben. Das Gesetz ist auf ihrer Seite, auch wenn die Verblendeten es nicht erkennen. Niemand kann die Freiheit des Wortes unterdrücken. Keiner kann die Gedanken einsperren, die sie alle umschließen und erfüllen wie das Licht des Liras, das auf alle Bretonen scheint. Manchen schenkt es die Weisheit, richtig zu handeln. Anderen nimmt es die Kraft, klar zu sehen. Aber eines Tages werden sie verstehen. Das Land hat geblutet, aber nur deshalb, weil es zu schwach ist, auf eigenen Beinen zu stehen. Das wird sich ändern.

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Der Sohn aus Gram und Schmerz

Sein Eisiger Heerwurm rollt unaufhaltsam und unausweichlich dem Ziel entgegen. Gleich was sie tun, im Augenblick erkennen sie noch nicht, wie sehr sie verzweifeln werden. Sie verstehen nicht, dass es getan werden muss. Es gibt nichts anderes als das. Und weder das Weib aus der Ferne noch die anderen, die ihn suchen wollen, werden es aufhalten. Denn er hat die Macht und die Kraft, er ist auserwählt und gesalbt mit dem Blut der Erde. Ein Sturm aus Eis wird die Welt verschlingen, damit nimmer mehr geschieht, was zu oft geschehen ist. Wenn erst die Sonne verschwindet und der neue Salamander mit ihr, dann ist der Leib vollkommen.

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Der Khagan aus dem Dunkel

Im Augenblick fühlt er keine Trauer oder Schmerz über den Verlust, denn das, was sich nähert, verlangt seine Aufmerksamkeit. Dies hier ist nicht die wahre Quelle, aber wieso sind die Geister des Mysteriums dann so nah? "Was wollt ihr von mir, erklärt euch!", ruft er. Aber die Hüter aller Türen sprechen nicht, verstehen nicht, fühlen nicht. Für sie ist er nicht der Erste Khagan, für sie ist er nicht mehr als ein weiteres untotes Monstrum, das vertilgt werden muss.

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Der Empfänger des geschriebenen Wortes

Er wagt es nicht, zu sprechen. Nicht etwa diese unsägliche Kälte, die im Augenblick seine Glieder lähmt, ist es, die ihn davon abhält. Vielmehr sind es die Gedanken daran, dem Ziel so nah gekommen zu sein, näher als er gedacht hätte - bevor die Gesandten aus dem Schelf ihn aufgehalten haben. Es ist der Beweis für die Theorie, und es bestätigt, dass Kenan ihn nicht belogen hat. Er ist nicht ganz unter dem Einfluss Phaetons. Er hätte niemals gestattet, das Geheimnis zu offenbaren, dass der Empfänger des geschriebenen Wortes fast gesehen hätte. Im Augenblick fragt er sich, ob er lang genug leben würde, irgendwem davon berichten zu können.

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Der Geist des letzten Helden

Die Erinnerung an die letzten Tage des Krieges verschwinden immer mehr. Zwar wird ihn das Feuer stets daran erinnern, wie die Heimat fast zerbrochen ist wie einst Varathessa, aber nun hat er eine andere Aufgabe. Eine Heilung für sein eigenes Land ist das, wonach er sich im Augenblick am meisten sehnt. Und der Hüter kann es ihm geben.

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Der Abtrünnige

Im Augenblick beladen seine Soldaten die Schiffe in der versteckten Bucht, die er vor Jahren entdeckt hat. Einige Bleiche setzen bereits die Segel, während Frauen und Kinder unter Deck gebracht werden. Der Abtrünnige folgt dem einzigen Ruf, den er noch hören will, dem Ruf des Thrones, des Auges, des Herolds - dem Ruf des Jägers. "Wie lange werden wir unterwegs sein, Vater?" "Wochen, mein Kind, Wochen..."

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Die Hüterin der Sterne

Sie schaut den Händlern nach, die für eine Nacht Obdach gesucht haben. Dann wendet sich ihr Blick wieder auf die Pergamente, die sie ihr am Abend übergeben haben. Die Söhne Bretonias leisten ganze Arbeit, das Land zu spalten und jene zu Geächteten zu machen, die einst noch die Heimat der Bretonen verteidigt haben. Im Augenblick kämpft sie mit sich, damit aus ihrer Entschlossenheit kein blanker Hass werden kann. Es ist nicht leicht. "Wo willst du das Donnerkraut lagern?", fragt einer der Zwerge. "Auf dem Wagen. Es wird nicht lange hier verweilen, wir brauchen es bald in Edailech", antwortet die Elaya.

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